Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theil 2 - S. 168

1880 - Stuttgart : Heitz
168 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. Willen zu zeigen, ging im folgenden Jahre (1228) wieder zu Schiffe, landete glücklich in Palästina und verband sich mit den drei Ritterorden: den Templern, Johannitern und deutschen Rittern, um Jerusalem anzugreifen. Da erschienen plötzlich zwei Franciscaner, die den Befehl Gregors brachten, daß die Ritter sich mit Friedrich nichts zu thun machen möchten, weil dieser im Banne sei und sich dennoch unterstanden habe, ohne des Papstes Erlaubniß einen Kreuzzug zu unternehmen. Nur die deutschen Ritter blieben dem Kaiser treu, dem es endlich gelang, Jerusalem durch ein gütliches Uebereinkommen mit dem Sultan einzunehmen; und nun hatte er die große Freude, das heilige Grab zu besuchen und sich vor dem Altare der darüber erbauten Kirche die Krone des Königreichs Jerusalem aufzusetzen. Als er nach Europa zurückgekehrt war, erfuhr er, daß der Papst indessen in Neapel eingefallen war. Ohne große Mühe jagte er die päpstlichen Soldaten aus dem Lande, und das bewog den Papst, für den Augenblick nachzugeben und den Bann aufzuheben. Kaum war die Noth überstanden, so traf den Kaiser ein weit härteres Leiden. Er hatte seinen ältesten Sohn, Heinrich, schon als Knaben zum König ernannt und ihm nachmals die Verwaltung Deutschlands übertragen. Der junge Mann war ehrgeizig, und da der Vater noch kraftvoll war, so sah er voraus, daß er wohl erst spät selbstständiger König werden würde. Ueberdies mochte er wenig am Vater hängen; denn er hatte ihn nur selten einmal gesehen und einige Mal schon Verweise von ihm erhalten, wenn er sich herausgenommen, eigenmächtige Befehle zu ertheilen. Auch mochte wohl der Papst Gregor ihn aufgehetzt und ihm seinen Beistand zugesagt haben. Kurz, Heinrich empörte sich gegen den Vater und saud wirklich einigen Anhang. Jetzt aber erschien der Kaiser in Deutschland. Sogleich flogen ihm alle Herzen entgegen; der Sohn sah sich verlassen, und mußte die Gnade des Vaters anflehen. Aber Friedrich mochte an Heinrichs Beispiel denken; er vergab dem schlechten Sohne nicht, sondern schickte ihn in ein festes Schloß im Neapolitanischen, wo er nach sieben Jahren gestorben ist. Indessen hatten sich, auf Gregors Ermunterung, die Lombarden wieder gegen den Kaiser empört. Dieser zog schnell über die Alpen und schlug die Rebellen in einer entscheidenden Schlacht bei Corte nuova unweit Mailand (123.7). Das verworfenste Werkzeug zur Unterdrückung der Lombarden war des Kaisers
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer