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1. Theil 2 - S. 244

1880 - Stuttgart : Heitz
244 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. hielt er den erblichen Besitz der Mark und die Kurwürde; 1417 in Kostnitz geschah die feierliche Belehnung. Dabei gab ihm Sigismund durch die Verschreibung von 400,000 Goldgulden auf die Marken eine festere Garantie, indem daran die Bedingung geknüpft war, daß im Falle einer Rückforderung der Marken durch Sigismund oder seine Nachfolger jene Summe an den Burggrafen zurückgezahlt werden müsse. Dies hat zu dem lange geglaubten Irrthume Veranlassung gegeben, der Burggraf habe dem Kaiser die genannte Summe als ein Darlehn vorgestreckt, wofür ihm die Mark verpfändet worden sei. Die Verschreibung war vielmehr eine Sicherung für den Aufwand der Kosten, welchem sich der Burggraf bei der Herstellung des zerrütteten Landes unterzog. Burggraf Friedrich nahm nun den Namen Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg an. Die Böhmen, die über die Verbrennung ihres theuern Lehrers Huß schon sehr aufgebracht waren, wurden es noch mehr durch die Nachricht, daß auch Hieronymus verbrannt wäre. Sigismund hielt für nöthig, sich in einem besondern Briefe an die Böhmen zu entschuldigen: Hussens Verbrennung thäte ihm leid; er hätte ihn ja gern geschützt, wenn es nur möglich gewesen wäre. Die Huffiten verachteten ihn nun wegen seiner Zweizüngigkeit noch mehr und sagten sich ganz von ihm los, und Wenzel, der damals noch lebte, ließ sie machen, was sie wollten. Noch ehe Huß verbrannt war, hatte ein feuriger Prediger in Prag, Huß' Anhänger, die Feier des Abendmahls unter beiderlei Gestalt wieder eingeführt. Der Mann hieß Jacobellus von Mies, und hatte Recht; aber das kostnitzer Concil verdammte diese Lehre, und der Papst schickte gar einen Legaten nach Böhmen, der sie unterdrücken sollte, und damit anfing, einen Prediger und einen Bürger zu verbrennen, jenen, weil er im Abendmahle den Kelch gereicht, diesen, weil er daraus getrunken hatte. Von nun an wurde die Erbitterung immer größer, und die Hussiteu erklärten, unter keiner Bedingung würden sie sich den Kelch am Abendmahle nehmen lassen. Aber nicht zu entschuldigen ist es, daß sie die Andersdenkenden verfolgten, die Klöster verbrannten und die Mönche und katholischen Geistlichen mißhandelten, die sich zuletzt nicht mehr auf die Gasse getrauten; denn hier lief ihnen gleich der Pöbel nach und schrie: „In den Sack mit dem Mönche! Werft ihn ins Wasser!" An die Spitze der Hnssiten stellten sich zwei kräftige Männer. Der eine war der Graf Nikolaus von Huffinecz, derselbe.
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