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1. Theil 2 - S. 311

1880 - Stuttgart : Heitz
Colombo. Haiti. 311 Einmal ließ sich auch einer ihrer Fürsten oder Kaziken herbeitragen, von mehr als 200 Personen begleitet, und kam auf das Schiff des Colombo, dem er einen Gürtel und einige Goldplättchen zum Geschenk mitbrachte. Mit großer Verwunderung betrachtete er hier Alles, stieg auch in die Kajüte hinab, setzte sich hier zu Colombo, der eben speiste, mit dem ernsthaftesten Gesichte hin, und seine nächsten Begleiter ließen sich zu seinen Füßen nieder. Colombo ließ ihm mehrere Speisen und Getränke geben, von denen er aber nur kostete; das Uebrige schickte er seinen Leuten aufs Verdeck. Zuletzt erhielt er einen Teppich, Bernsteinkorallen, rothe Schuhe und eine Flasche Orangenessenz zum Geschenk, wo-.rüber er eine große Freude äußerte. Dann kehrte er, wie er gekommen war, aus einer Trage sitzend, wieder nach Hause. Gold fand man hier mehr als anderswo, und die Eingeborenen gaben es gleichgültig an die Spanier, die gierig danach griffen; aber man merkte wohl, daß hier immer noch nicht das eigentliche Goldland sei. So wie Colombo weiter fuhr, fand er die Indianer eben so freundschaftlich. Er landete an andern Stellen der Insel; überall kamen ihm die guten Leute entgegen und überhäuften ihn und die Seinigen mit Liebkosungen und Geschenken. Sie brachten eine Menge Früchte, baumwollene Zeuche, Papageien, Gänse und Gold herbei, und drangen dies Alles den Spaniern recht auf. Auch erschien der Gesandte eines benachbarten mächtigen Kaziken, der den Colombo einlud, doch zu ihm zu kommen; da wolle er ihm Alles geben, was er nur verlange. Colombo segelte hin und wurde mit Frohlocken empfangen. Männer, Weiber und Kinder strömten zu Tausenden herbei und staunten die wunderbaren Gäste an. Sie schleppten das Beste herbei, was sie hatten, und ließen nicht ab mit Bitten, daß die Spanier es nur annehmen möchten. Dem Colombo schenkte der Kazike unter Anderm eine Maske mit schönen Goldstückchen in Ohren, Augen und Nase und am Halse, eine Menge goldener Kleinodien, und als Colombo mit dem einen Schiffe in der Nähe seines Districts Schiffbruch litt, weinte der gute Mann heiße Thränen, suchte den Colombo freundlich zu trösten, und feine Indianer mußten alle Sachen aus dem Schiffe ans Land schaffen, wo sie in,zwei Gebäuden niedergelegt und die ganze Nacht bewacht wurden. Gern wäre Colombo noch weiter gesegelt; aber er hatte nur noch ein kleines Schiff übrig. Das eine war ja gescheitert und mit dem andern war der Befehlshaber, Pinzon, heimlich davon-
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