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1. Theil 2 - S. 315

1880 - Stuttgart : Heitz
Colombo's Rückkehr nach Spanien. 315 Johann; im Gegentheil entließ er ihn beladen mit Geschenken und Ehrenbezeigungen. Colombo ging nun wieder unter Segel und landete in demselben Hafen (15. März 1493), aus welchem er vor sieben ein halb Monaten mit ungewissen und nun so schön erfüllten Erwartungen ausgelaufen war. Seine Rückkehr war schon von Lissabon aus bekannt geworden und eine Menge von Menschen empfing ihn am Ufer mit Freudengeschrei. Bald nach ihm fand sich auch der längst für verloren geglaubte Piuzou wieder ein, starb aber bald darauf als Opfer seines kleinlichen Neides. Er bat nämlich insgeheim den König um die Erlaubniß, nach Hofe kommen und Bericht abstatten zu dürfen, erhielt aber nicht einmal eine Antwort, während Colombo mit großen Ehrenbezeigungen sogleich nach Hofe berufen wurde. Das brach dem ehrgeizigen Manne das Herz und er starb recht eigentlich vor Aerger. Schade um ihn, da er sonst ein so tüchtiger Seemann war. Colombo dagegen feierte jetzt das glücklichste Jahr feines Lebens. Seine Reife von Palos war ein wahrer Triumphzug, und da sich der Hof gerade in Barcelona, also am entgegengesetzten Ende von Spanien, aufhielt, so konnte er seines Triumphes recht genießen. Aller Orten, durch die er kam, strömten die Leute schaarenweise herbei. „Das ist Colombo!" riesen sie einander zu; „seht da, die wunderbaren Pflanzen, Thiere und Menschen, die er aus Indien mitgebracht hat!" Endlich kam er in Barcelona an. Hier war der Zusammenfluß von Menschen ungeheuer, die alle den Entdecker der neuen Welt sehen wollten. Als er durch die Straßen nach dem königlichen Schlosse zog, begleitete ihn eine lange Procession von Hofleuten, Rittern und Leuten aller Stände. So trat er in den Saal, in welchem, der König und die Königin auf einem Throne saßen. Beide standen aus, reichten ihm die Hände zum Kusse dar, duldeten nicht, daß er vor ihnen die Kniee beuge, und befahlen ihm, sitzend zu ihnen zu reden, eine in Spanien unerhörte Gunst. Die Rede, die Colombo nun hielt, erregte die höchste Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Er erzählte kurz seine Reiseschicksale; dann zeigte er die mitgebrachten Stein- und Erdarten, Goldkörner und Goldstücke vor, und machte Hoffnung, daß dort große Schätze an Gold zu finden sein würden. Auch legte er die vielen mitgebrachten Thiere vor; die Vögel mit den schönsten, strahlendsten Farben, 40 Papageien allein, waren darunter. Am meisten aber erregten die sechs Indianer die Neugierde der Spanier; man konnte sich nicht satt
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