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1. Theil 2 - S. 331

1880 - Stuttgart : Heitz
Cortez. 331 mit seine Wildheit sich dort austoben möchte, und so war er nach vielen Widerwärtigkeiten und Abenteuern nach Cuba gekommen. Hier lebte er mehrere Jahre, oft in großer Bedrängniß; aber immer wußte sich sein unternehmender Kopf zu helfen. Da fiel die Wahl des Velasquez auf ihn. Zwar warnten einige seiner Feinde den Statthalter vor seinem flammenden Ehrgeize, aber dieser glaubte ihnen nicht. Cortez ergriff den Antrag mit tausend Freuden. Nun hatte er die Aussicht, Gefahren zu bestehen, Ruhm zu ernten und große Thaten zu verrichten. Schnell pflanzte er sein Panier vor seiner Wohnung auf und rüstete sich mit Eifer zur Abfahrt. Soldaten und Matrosen wurden angeworben, Waffen herbeigeschafft, und damit Alles recht schnell gehen und es an nichts fehlen möchte, schoß Cortez sein ganzes Vermögen dazu. Bald waren die Zurüstungen fertig. Die Mannschaft schiffte sich ein, Velasquez selbst begleitete Cortez aufs Schiff und wünschte ihm glückliche Reise. Es bestand die ganze Absendung aus 11 Schiffen, auf welchen sich, außer den Offizieren, 508 Soldaten, 100 Matrosen und Handwerker und 16 Pferde befanden. Von den ersteren waren nur 13 mit Flinten bewaffnet, 32 mit Armbrüsten und die übrigen mit Schwertern und Piken. Außerdem hatte man 10 kleine Kanonen. Das war die ganze Macht, mit welcher der kühne Cortez ein Reich erobern wollte, welches weit größer als Spanien war. Wie froh war Cortez, als er 1518 die Anker lichtete. Aber er mußte an einer andern Seite der Insel noch ein Mal anlegen, um noch einige Vorräthe einzunehmen; so wollte es der Statthalter. Beinahe wäre hier die ganze Unternehmung gescheitert; denn kaum war Cortez abgesegelt, so hatte sich des Velasquez die Besorgnis? bemächtigt, daß Cortez untreu werden könnte. Seine Feinde bliesen den Zweifel zum giftigsten Argwohne an, und so beschloß der Statthalter plötzlich, den Cortez zurückhalten zu lassen, ehe er von jener Stadt absegelte. Hurtig ertheilte er einem Richter den Befehl, sich des Cortez zu bemächtigen. Aber dieser besaß so viel Beredsamkeit, daß er denselben leicht überredete: das müsse auf einem Mißverständnisse beruhen, er solle nur erst noch einmal anfragen. Indessen rief er alle seine Leute zusammen. „Wollt ihr," fragte er sie, „wollt ihr dulden, daß euer unschuldiger General ein Opfer seiner Feinde werde?" — „Nimmermehr!" riesen Alle; „führe uns ans Ende der Welt; wir halten treu bei dir aus!" — So wollte Cortez sie haben. Schnell schiffte er sich wieder ein und
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