1859 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Allgemeiner Theil.
sonders in der Umgebung des Laacher Sees. Die Dunsthöhle bei Pyr-
mont. Das Todes- oder Giftthal bei Batur auf der Insel Java.
7. Die Schlammvulkane fsalsens sind kleine konische Thon-
hügel mit kleinen Kratern, aus welchen sich salziges, schlammiges Wasser,
oft auch Erdöl ergießt, und zeitweise Blasen von brennbaren Gasen, Koh-
lensäure und Stickgas entweicht. Sie sind dadurch gebildet, daß sich der
ausgeworfene Schlamm zu kleinen Erhöhungen absetzt. Der Maealuba bei
Girgenti fdschirdschentij aus Sicilien. Schlammvulkane auf der Halbinsel
Taman am Südwestende des Kaukasus. Schlammvulkane auf der Halb-
insel Apscheron am Südostende des Kaukasus. Schlammvulkane von Tur-
baco fturbäßos in Venezuela fwenedsnölaj in Südamerika.
6. Warme Quellen ft Herme ns sind im Allgemeinen solche Quellen,
deren Temperatur etwas höher ist, als die Mitteltemperatur ihres Ausfluß-
punktes. Insbesondere zählt man hieher jene Quellen, deren Temperatur
lene Mitteltemperutur in einem bedeutenden und dem Gefühle sehr aufful-
lenden Grade übersteigt. Der Wärmegrad der heißen Quellen ist sehr ver-
schieden und steift bis über die Siedhitze des Wassers. Die berühmtesten
heißen Quellen sind die siedheißen intermittirenden Springquellen auf Is-
land, besonders der große Geyser und Strokkr. Die warmen Quellen ha-
den verniöge ihres höheren Auflösungsvermögens oft viel mineralische Bei-
mengungen, besonders Schwefel.
7. Erdbeben ferderschütterungenj zeichnen sich aus durch schnell
aus einander folgende senkrechte oder horizontale oder wirbelnde Schwin-
gungen. Mit denselben sind verbunden: Erhebungen des Bodens,- Zer-
reißung des Bodens, Ausstößen von Gas, Auswerfen von festen oder
flüssigen Stoffen durch die Spalten, Bewegungen des Meeres, der Land-
seen oder größerer Flüsse, unterirdisches Getöse, Störung der Richtung
der Magnetnadel. Die Wirkungen auf die Atmosphäre sind zweifelhaft,
dagegen sind die Wirkungen auf Menschen und Thiere schon oft beobachtet
worden. Stärke und Dauer der Erdbeben sind sehr verschieden. Manche
Erdbeben scheinen an einen bestimmten Vulkan geknüpft zu sein, und wer-
den nur wenige Meilen umher gefühlt; andere pflanzen sich auf ungeheure
Strecken mit unglaublicher Schnelligkeit fort. Einige der bedeutendsten
Erdbeben sind: das Erdbeben von 1693, das Catänea zerstörte; von 1783,
wodurch Messina und viele andere Städte mehr oder weniger beschädigt
und zerstört wurden; von 1822 in Syrien; von 1829 in Spanien; von
1746 in Peru, wodurch Callao fkaljäoj, der Hafen von Lima, zerstört wurde;
von 1797 in Quito [f'ito], wodurch'riobamba zerstört wurde; von 1812
in Caracas, wodurch die Stadt Caracas zerstört wurde; das am weitesten
verbreitete Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755. Nur wenige Gegenden
der Erde sind ganz von Erdbeben verschont geblieben.
8- 68.
Die neptunischen Gebirgsarten.
1. Schichtung. Die neptunischen Gesteine lgeschichtete Felsar-
ten. Flötzgebirge. Sedimentgesteines find in parallel laufenden
Platten oder Schichten nach einer bestimmten, sich allenthalben wieder-
findenden Ordnung über einander gelagert, so jedoch, daß auch hin und
wieder mehrere Schichten zwischen denselben Formationen fehlen.
2. Bildung. Bei den geschichteten Felsarten erkennt man in der
Schichtenbildung leicht das Produkt eines allmähligen Niederschlags aus
den Gewässern, und daher gewinnt die Ansicht einer neptunischen Ent-
stehung eines großen Thelles der Erdrinde an Glaubwürdigkeit.