1859 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Die Staaten des deutschen Bundes.
deutschen Volks hat seinen Beitrag geliefert zu jener langen Reihe von
großen Personennamen, die als Regenten, Feldherrn, Staatsmänner und
Rechtsgelehrte, Kirchenlehrer und Reformatoren, Philosophen und Sprach-
forscher, die als Gelehrte und Künstler jeder Art das deutsche Volk ver-
herrlicht haben. Die Wissenschaften, in welchen sich die Deutschen be-
sonders hervorgethan haben, sind: Theologie, Philosophie, Philologie,
Geschichte, Geographie, Rechtswissenschaft, die Naturwissenschaften, beson-
ders Mathematik , Astronomie, Physik, Mechanik, Chemie, Naturgeschichte,
Geognosie und Geologie.
Z. Kein Volk der Erde hat so viel für Erziehung und Unterricht ge-
than, als das deutsche. In den meisten Ländern ist kaum ein Dorf ohne
Schule. Daher gibt es auch verhältnismäßig sehr wenig Erwachsene, die
nicht lesen und schreiben können. Durch Stiftung zahlreicher Seminarien
und anderer Anstalten suchen die Regierungen für die Bildung brauchbarer
Schullehrer zu sorgen. Für die höhere und gelehrte Bildung sorgen
23 Universitäten') mit 16—20,000 Studenten, gegen 400 Gymnasien und
Lyceen, so wie sehr viele lateinische Schulen. Lehranstalten für tech-
nische Studien sind die Schulen für das Militär, für Schiffahrt, Berg-
wesen, Forst- und Landwirthschaft, für Chirurgie und Thierarzneikunde,
die polytechnischen, Real-, Gewerbe- und Handelsschulen aller Art. Außer-
dem gibt es noch zahlreiche Wohlthätigkeitsanstalten, besonders
Krankenhäuser, Hospitäler, Blinden- und Taubstummeninstitute rc. Auch
die Zahl der Akademien und Gesellschaften für Wissenschaften
im Allgemeinen oder für besondere Zweige derselben, die Zahl der öffent-
lichenbibliothekenin mehr als 150 Städten, so wie der Priv atbiblio-
theken, der Museen, der Sammlungen aller Art und der Stern-
warten [13] ist größer, als in irgend einem andern Lande. Von großer
Bedeutung für die Bildung des Volks ist der ausgedehnte Buchhandel.
Die periodische Presse ist von unglaublicher Thütiakeit. Fast jede be-
deutendere Stadt hat ihre politische Zeitschrift, und wissenschaftliche, ästhe-
tische und Unterhaltungsblätter gibt es in größter Anzahl.
8. .149.
Die Staaten.
1. Die deutschen Bundesstaaten nach ihrer Größe geordnet.
Namen der Staaten. Größe in deutschen Quadrat- meilen. Volksmenge. Volksdich- tigkeit.
1. Kaiserthum Oesterreich .... 3,596 13,602,000 3,782
a. Erzherzogthum Oesterreich unter der Ens 360 1,715,000 4,763
b. Erzherzogthum Oesterreich ob der Ens 218 756,000 ' 3,467
6. Herzogthum Salzburg 130 155,000 1,192
a. Herzogthum Steyermark 408 1,100,000 2,696
e. Herzogthum Kärntheu 188 377,000 2,006
f. Herzogthum Krain - 182 506,000 2,725
t) 23 Universitäten: 4 in den österreichischen Bundesstaaten: Prag ge-
gründet 1346; Wien 1365; Gratz 1486; Innsbruck 1672. - 6 in den preußischen Bun-
desstaaten: Greifswalde 1456; Münster 1631; Halle 1693; Breslau 1702; Berun l810;
Bonn 1818. - 3 in Bayern: Würzburg 1403; Erlangen 1743; München 1826. - 2 in
Baden: Heidelberg 1386; Freiburg 1457. - 1 in Sachsen: Leipzig 1409.- 1 m Meck-
lenburg: Rostock 1419. — 1 in Württemberg: Tübingen 1477.— 1 in Kur Hessen:
Marburg 1527. — 1 in Sachsen-Weimar: Jena 1557. — 1 in H e sse n - Darmst a d t:
Gießen 1607. — 1 in Holstein: Kiel 1665. - 1 in Hannover: Göttingen 1737. -
Im Jahre 1790 gab es in Deutschland sogar 38 Universttaten.