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1. Grundriß der Geographie - S. 155

1859 - Eßlingen : Weychardt
Grundmacht. Kultur. 155 als Wenden ssorbe n] in den Regierungsbezirken Frankfurt und Liegnitz, als Czechen in den böhmischen Grenzgebirgen Schlesiens. 163,000 Litth au er im nordöstlichen Preußen. Einige Franzosen und Wallonen im Südwesten der Regierungsbezirke Trier und Aachen. 234,300 Juden; am zahlreichsten in der Provinz Posen. Wenige Zi- geuner. 8. Religion. 10l/2 Mill. Protestanten slntheran er. Refor- mirte. Unirtej. 6,400,000 römische Katholiken. 1,4oo grie- chische Katholiken. 14,200 Mennoniten. 234,000 Juden. Die protestantische Kirche begreift 3 4/5, die römisch-katholische 2/5 der Bevölke- rung. Es gibt in allen Provinzen Bekenner beider Konfessionen; jedoch sind die Protestanten im östlichen, die Katholiken im westlichen Theil des Staats überwiegend. §. 185. Die Kultur. 1. Physische Kultur. Die fruchtbaren und gesegneten Landstriche eini- ger Provinzen abgerechnet, ist der größere Theil des Bodens nur mittel- mäßig', an manchen Stellen sogar bürfti^, wie die Sand-, Haide- und Moorgegenden vieler ebenen, wie die steinigen Flächen mancher Gebirgsge- genden. Doch liefert der Ackerbau das Nothwendige und bringt auch noch Getreide, Hanf und Flachs zur Ausfuhr. Vortreffliche Weine liefern die Thäler des Rheins, der Nahe, Mosel, Saar und Ahr. Die Viehzu"cht liefert vortreffliche Pferde, schönes Rindvieh, sehr edle Schafe, besonders in Sachsen und Schlesien, viele Schweine und Federvieh. Die Seidenzucht ist unbedeutend; wichtig ist die Bienenzucht und der Fischfang. Der emsig betriebene Bergbau liefert wenig kostbare Mineralien ssilber und Bernsteins, aber viel Eisen von vorzüglicher Güte und Steinkohlen; ferner Zink, Kupfer und Salz. Mehrere wichtige Mineralquellen. 2. Technische Kultur. Preußen ist einer der bedeutendsten Manu- fakturstaaten D eu'tschlands und Europa's, Schlesien, Sachsen und die Rheinprovinz sind wahre Industrieländer. Die 3 wichtigsten Zweige der Industrie sind die Leinwand-, Wollen- und Eisenma- nufakturen; ferner verfertigt man Baumwollen- und Seidenwaa- ren, Papier, Glaswaaren; wichtige Zuckersiedereien und Brannt- weinbrenn ereien. 3. Den Handel begünstigen vortreffliche Posteinrichtungen, eine mehr als 1oo Meilen lange Küste, Straßenanlagen, Eisenbahnen f gegen 6oomeilenj, schiffbare Flüsse und Kanäle. Der Außenhandel umfaßt alle Länder des deutschen Bundes, die österreichische Monarchie und die andern Nachbarstaaten. Zur See geht er vorzüglich nach Rußland und Schweden, nach Großbri- tannien, Frankreich, Italien, in die Levante, nach Nordamerika und rum Theil auch nach Südamerika. Die lebhaftesten Seeplätze: Stralsund, Greifs- walde, Wolgast, Stettin mit Swinemünde, Danzig, Königsberg mit Pillau, Memel. 4. Die geistige Kultur wird durch 7 Universitäten, durch andere zahlreiche höhere und niedere Bildungsanstalten, durch Vereine, wissenschaftliche Sammlungen u. dergl. gefördert. Aber nur die höheren und mittleren Stände der deutschen Bevölkerung haben eine höhere intellectuelle Bildung erreicht. Die geringste geistige und religiös-sittliche Bildung findet sich bei den Bewohnern der slavrschen Landschaften, bei den Fabrikbevölkerungen und den niedern Klassen der Städtebewohner. Man- cherlei Anstalten sorgen für die Bildung in den verschiedenen Zweigen der Kunst. Dem leiblichen und sittlichen Verderben suchen viele Wohl- thätigkeitsan st alten verschiedener Art zu steuern. Der Verbreitung
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