1859 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Klima. Mineralien.
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Polareis eingehüllt sind und nur die höheren Gebirgssysteme in die Schnee-
region hineinragen. Die Wärmeabnahme nach senkrechter Richtung ist aber
noch nicht genau ermittelt, und nur von wenigen Punkten die Höhe der
Schneegrenze bekannt. Im Allgemeinen wird sie durch die Kontinentalität
des Klima's weiter hinaufgerückt, als dies der Fall sein würde, wenn der
Erdtheil oceanischen Einflüssen ausgesetzt wäre, und sinkt um so tiefer herab,
je weiter man gegen Norden fortschreitet. Höhe der Schneegrenze: im Hi-
malaya am südlichen Abhang 12,180', am' nördlichen Abhang 15,600'; am
Hindu - Kuh 12,180'; am Belur - Dagh 15,960'; am Ardschisch - Dagh in
Kleinasien 10,045'; am Ararat 13,300'; am Elbrus im Kaukasus 10,380';
im Altai' 6,600'; am Kliutschewer Vulkan auf Kamtschatka 4,920'; im alba-
nischen Gebirge 4,200'. In Sibirien schneidet die Schneelinie mit der
Isotherme von 0" in den Boden ein.
Z. Die Winde.
1. R e g e l m ä ß i g e Winde.
a. Die Land- und Seewinde. An den Küsten der In-
seln und an den Ost-, Süd- und Westgestaden des Kontinents.
b. Die Mussone. Der regenreiche Südwest-Musson weht
vom April bis Oktober, der trockene Nord ost-Musson vom Oktober
bis April im indischen Ocean, und zwar nördlich vom Aequator, in Süd-
arabien, an den Südküsten von Iran, in Vorder- und Hinterindien, in dem
Theil des indischen Archipelagus, der nördlich vom Aequator liegt, an den
Süd- und Ostküsten China's und im südlichen Theil des japanischen Archi-
pelagus. Der trockene Südost-Musson weht vom April bis Oktober,
der nasse Nordwest-Musson vom Oktober bis April in dem Theil des
indischen Archipelagus, der im Süden des Aequators liegt. Innerhalb des
Gebiets der Mussone wüthen öfters furchtbare Orkane, in den chinesischen
Meeren Teifune genannt.
2. Im übrigen Asien herrschen v e r ä n d e r l i ch e W i n d e. Ihre
Richtung wechselt zwar auch mit den Jahreszeiten, doch nicht so regelmäßig,
wie im Gebiete der Mussone. Auf den Hochebenen von Hintcrasien und
von Iran, im indischen Tieftande und in Turan, in Mesopotamien, Syrien
und Arabien erscheinen öfters G l u t h w i u d e.
6. 3 Negenzonen.
^ 1. D i e regenlose Zone begreift die Tafelflächen Arabiens,
die syrisch-arabische Wüste, das Plateau von Iran und die Hochebenen
von Hinterasien.
2. Die Zone des beständigen Niederschlags füllt
mit dem Gürtel der Mussone zusammen. Im Süden des Aequators herrscht
zur Zeit des Südost-Mussons vom April bis Oktober die trockene'iahreszeit,
beim Nordwest-Musson vom Oktober bis April die Regenzeit. Im Norden
des Aequators bringt der Südwest-Musson vom April bis Oktober die
Regenzert und der Nordwest-Musson vom Oktober bis April die trockene
Jahreszeit.
3. Diezone des periodischenregens umfaßt das übrige Asien.
a. Dre Provinz des Winterregens begreift Vorderasien
bis zum regenlosen Gebiet von Arabien und Iran.
b. In der Provinz des Sommerregens liegen die übrigen
Länder Asiens.
§. 276.
Die Mineralien.
1. Asien ist sehr reich an Mineralien aller Art. liefert alle kost-
baren und nützlichen Fossilien. Wenn es aber besonders in Hinsicht
der edlen Metalle eine weniger glänzende Rolle, als Amenka, spielt, so