1859 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Europäische Besitzungen.
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Gemäßigtes Klima. Außerordentliche Trockenheit und Reinheit der Luft.
Mittelwärme in der Kapstadt -s- 9'/? 6. Sommer vom September bis April.
Winter vom Mai bis September. — Einwohner: 286,000. Meist Abkömm-
linge von Holländern; aber auch von Deutschen und Briten; Hottentotten sgri-
qua. Korana. Buschmänner. Klein - Namaquaj; Kaffern und Betschnanen;
Malayen; Abkömmlinge von Negersklaven. Die vorherrschende Sprache ist ein
verdorbenes Holländisch. — Religion. Die weiße Bevölkerung gehört hauptsäch-
lich der reformirten und lutherischen, zum Theil auch der Cpiscopal- und der
römisch-katholischen Kirche an. Manche Hottentottenstämme sind zum Christenthum
bekehrt, andere Stämme, so wie die Kaffern und die Betschnanen sind noch Heiden,
an deren Bekehrung und Bildung jedoch protestantische Missionare arbeiten. Zum
Islam bekennen sich die Malayen. — Kultur. Ackerbau und Weinbau, beson-
ders aber die Rindvieh-, Schaf- und Pferdezucht sind die Hauptbeschäftigung der
Kolonisten. Sehr viele Iagdthiere. Etwas Bergbau skupfer. Eisen. Steinkohlen.
Sehr viel Salzj. Mehrere Mineralquellen. Wenig Gewerbe. Geringer Verkehr
im Innern. Ziemlich lebhafter Seehandel. Wolle und Wein wird hauptsächlich
ausgeführt. ,
Kapstadt. Reizend gelegene und sehr stark befestigte Hauptstadt und Sitz
des Generalgouverneurs an'der sehr weiten, aber gefährlichen Tafelbai. 2,000
Meilen von England. 23,000 Einw. Kriegshafen. Lebhafter Seehandel. Ge-
wöhnlicher Erfrischungsort der Ostindienfahrer. In der Nähe das Dorf Kon-
stantia mit berühmten Weinbergen.
Stellenbosch. Schönstes Dorf im Kaplande. 4,000 Einw.
Gnadenthal. Hauptort der Herrnhuter Missionen in Südafrika. 3,000 E.
Grahamstown sghreh'ämstaunj. Stadt am Kowin. 7,000 Einw. Port
Frances ist der Hafenplatz von Grahamstown.
2. Gouvernement Natal [= Weihnachtslandj. Im Ostrande zwischen
dem Kaffernlande im Süden und Norden, dem indischen Ocean im Osten und der
Oranienfluß- und Transvaalischen Republik im Westen. 970 Q.m. 122,000 E.
Wenig Europäer; meist Kaffern.
Pieter-Moritzburg. Hauptstadt am kleinen Buschmannfluß. 3,000 E.
D'urban. Hafenstadt am indischen Ocean. 1,200 Einw.
3. Gouvernement der Goldküste. 19 Forts und Handelsniederlassungen
an der Gold- und Sklavenküste in Oberguinea. 90 Q.m. 385,000 Einw.
Cape-Coast-Castle skehp-kohßt-kaßl — Vorgebirgsküstenkastellj. Feste Haupt-
stadt an der Südküste des Reichs der Aschanti's. 10,000 E. Hafen. Handel.
4. Gouvernement Sierra-Leone s— Löwenbergs. An der Küste von
Sierra-Leone. Mit dem Gouvernement am Gambia 14 Q.m. und 50,000 Einw.
Sehr ungesundes Klima.
Freetown sfrih'taunj. Hauptstadt auf der Halbinsel Sierra-Leone. 11,000
Einw. Fort. Hafen. Handel.
5. Gouvernement am Gambia. Einzelne Handelsposten am Gambia in
Senegambien.
Bathurst sbähs'örrstp Hauptstadt aus der Insel St. Marie in der Gam-
biamündung. Hafen. Handel.
2. Portugiesische Besitzungen.
1. Generalgouvernement Mosambique smosangblkej. Die weitläufigen
aber schlecht bevölkerten Küstenstriche von Sofala und Mosambique an der Ostküste
zwischen der Delagoa-Bai im Süden und dem Kap Delgado im Norden. 12,800
Q.m. 300,000 Einw. Wenig Portugiesen; meist Kaffern und Negervölker. Die
Macht der Portugiesen beschränkt sich hauptsächlich auf einzelne, fast ganz verfallene
und verarmte Forts und Städte längs der Küste und längs des Zambesi, die zugleich
Verbannungsorte für schwere Verbrecher aus Portugal sind. Handel mit Natur-
produkten und Sklaven.
Mosambique smosangblkes. Feste Hauptstadt auf der vulkanischen Insel
gleiches Namens. 10,000 Einw. Hafen. Hauptmarkt für den ostafrikanischen
Sklavenhandel.
2. Generalgouvernement Angola und Äenguela. Es umfaßt die beiden
Königreiche Angola und Benguela im Westraude zwischen dem Kap Negro und
dem Flusst Dande. 5,400 Q.m. 700,000 Einw. Wenig Portugiesen in den
einzelnen Städten, Forts und Handelsposten; meist Negervölker, welche mehr oder
weniger die Oberhoheit Portugals anerkennen. Ausfuhrartikel: Sklaven, Gold-