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1. Grundriß der Geographie - S. 471

1859 - Eßlingen : Weychardt
Ueberstcht. 471 Sechster Abschnitt. Die 17 Republiken im ehemaligen spanischen Amerika. 8. 421. lieber sicht. 1. Entstehung. Die ehemaligen spanischen Besitzungen auf dem ame- rikanischen Festlande breiteten sich in Nord-, Mittel- und Südamerika aus. Sie bildeten die 4 Vieekönigreiche Neuspanien, Neugranada, Peru und Buenos-Ayres und die 3 Generalkapitanate Guatemala, Caracas und Chili. Seit 1810 erklärten sich diese Kolonien für frei, gestalteten sich zu Republiken und behaupteten in dem, vorzüglich unter Sunon Bolivar's Anführung, geführten Freiheitskampfe von 1810 bis 1824 ihre Unabhängigkeit. 2. Größe. 203,000 Q.m. 3. Verfassung. Die Staaten im spanischen Amerika bilden demo- kratische Republiken, deren Verfassungen der Konstitution der Ver- einigten Staaten von Nordamerika nachgebildet ist. Die ausübende Gewalt ist einem Präsidenten übertragen; die gesetzgebende Gewalt bildet der Kongreß. In allen Staaten sind die Sklaven für frei erklärt, die Ur- einwohner und alle Farbigen haben gleiche Rechte mit den spanischen Ab- kömmlingen. Das demokratische Prinzip liegt aber in diesen Staaten mit dem aristokratischen in einem beständigen Kampfe, daher es in denselben noch nie an Streit, Wechsel der Negierung, Bürgerkriegen, Despotismus und Tyrannei gefehlt hat. Eine Folge hievon ist auch die finanzielle Zer- rüttung und die Zügellosigkeit der zerlunlpten und unerzogenen Soldateska. Eine größere Festigkeit in rhrem politischen Zustande haben nur Neugranada, Venezuela, Ecuador, besonders aber Chili gewonnen. 4. Einwohner: gegen 20 Millionen. Die Weißen, welche meistens Nachkommen von Spaniern sind und Kreolen genannt werden, zählen über 3 Millionen Köpfe. Ihre Sprache, das Spanische, ist die amtliche Sprache in allen Staaten. Die Zahl der Ureinwohner sindianers beläuft sich auf 10 Millionen Seelen. Ein großer Theil derselben gehört noch den Freien, in keiner Weise der politischen Gewalt der Staaten unter- worfenen Horden sindios bravoss an. Die Negerb evö lkerung ist unbedeutend. Dagegen belaufen sich die Mischlinge smulatten, Me- stizen, Zambos u. a. S. x. 449^> auf 6 Millionen. 3. Religion. Die Staatsreligion ist in allen Freistaaten die römisch- katholische Kirche. Zu ihr bekennen sich auch die Indianer, von denen jedoch noch viele insgeheim ihren alten Götzen anhangen. Der prote- stantische Gottesdienst wird nur in einigen See- und Handelsstädten geduldet. 6. Die wichtigsten Zweige der physische» Kultur sind der Ackerbau, die Viehzucht und der Bergbau. Die Landwirthschaft wird durch Bo- den und Klima ungemein begünstigt, und liefert, ungeachtet des höchst nach- läßigen Betriebes, sehr reiche Ernten, wie tropisches und europäisches Ge- treide, Kolonialwaaren aller Art, Baumwolle, Indigo, Tabak u. s. w. Die Viehzucht beschäftigt sich mit den durch die Spanier nach Amerika gebrachten Hausthieren Europa's, von denen die Rinder und Pferde in den Pampas verwildert find, in Peru und in Chili auch mit dem Llama, Vi- cunna und Paco. Der einst so wichtige Bergbau ist sehr gesunken, doch
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