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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 94

1832 - Hannover : Hahn
94 Königreich Hannover. pen, Birkhühner, selbst Adler. An Fischen sind Meere, Flüsse und Seen reich; bekannt sind die Lachse der Elbe und Weser, Neunaugen in der Elbe und Ilmenau (Lüneburg), Schellfische, Schollen, Stinte, Hummer in der Nordsee, Stör und Wels in der Elbe. Häringe holen die Ostfrielen von den Schottischen Küsten, man fangt sie jedoch auch vor der Mündung der Elbe. Die Bienenzucht blüht besonders in den Heidgegenden. Perlenmuscheln finden sich in der Ilmenau und in kleineren Heidflüssen. — Getreide viel in den Marsch- ländern und südlichen Provinzen; in den Heidgegenden viel Buch- weizen. An der Elbe in Bremen wird viel Meerrettig ge- zogen. Der Obstbau wird immer mehr befördert; das meiste Obst liefern Kalenberg, Göttingen und die Elbgegcnden. Heide und Wälder sind reich an wilden nutzbaren Beeren, so z. B. die Heidelbeere und Kronsbeere auf dem Harze'und in Lüne- burg, Wachholderbeeren in Osnabrück. Holz findet sich reichlich in den gebirgigen Provinzen, auch Lüneburg hat große Waldungen, die Raub kämme r, Göhrde, den Süsing, in den nördlichen Ebenen große Torfmoore. Ein Hauptproduct des Landes ist -Flachs; Hanf, Taback und Hopfen weniger. Der Harz liefert zwar wenig Gold, aber desto mehr Silber, Eisen, Kupfer, Zink und Blei, auch Vitriol und Schwe- fel. Porzellan- und Pfeifenthon in Göttingen (Münden und Uslar), Töpferthvn in Kalenberg (Amt Lauenstein) und in den übrigen Provinzen; Marmor am Harze und in Osna- brück; Gips besonders bei Lüneburg. Salz ist in Überfluß vor- handen (Lüneburg, Salzgitter, Salzderhelden, Sülbeck, Rothen- felde u. a. m.) Steinkohlen in Kalenberg und Osnabrück. Erdölquellen im Fürstenth. Lüneburg (Amt Meinersen). — Die vornehmste Beschäftigung der Einwohner bleibt Landbau und Viehzucht. Bedeutende Fischerei wird nur an den Ufern der Nordsee, Elbe und Weser getrieben. Die Bienenzucht ist für alle Heidgegenden wichtig. Die Einwohner des Harzes beschäf- tigen sich mit dem Bergbau. Ein eigener Erwerbszweig in Osnabrück, Bentheim, Lingcn, Diepholz und Hoya ist das Hol- landsgehen. Fabriken sind im Lande nur wenig; nur einige Städte, als Osterode, Münden, Göttingen, Hannover, Emden, Leer und Osnabrück haben bedeutende Fabrikanstalten. Desto all- gemeiner, besonders auf dem Lande, ist Spinnerei und Lin- nenweberei, ein Hauptgeschäft des Königreichs, und der Handel mit Leinen ist sehr bedeutend und durch die Linnenleggen befördert. Töpferei ist vorzüglich in Kalenberg zu Hause, Ziegelbren- nerei in Bremen und Ostfriesland. Seehandel wird nur von Ostfriesland aus betrieben. Sehr wichtig ist die Spedition, besonders in Harburg, Lüneburg und Münden. Die meisten Han- noveraner sind Protestanten; nur in Hildesheim, Osnabrück, Lingen und Göttingen giebt cs Katholiken, deren Zahl sich auf 300,000 belaufen mag. Juden leben allethalben, jedoch im gan-
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