1832 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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§. 298 — 301, Rußland.
flüsse. — Lagunen am Schwarzen Meere. — Zahlreiche und wichtige Ka-
nalvcrbindungen fast zwischen allen Stromgebieten: der Rubenskische und
Ratharinen Kanal (Wolga und Dwina), der wischnei wolorschok Ka-
nal (Wolga und Newa), der Berezina Kanal (Düna und Dnjepr), der
Oginsky Kanal (Niemen und Dnjepr), der Ladoga- und Onega Kanal
§. 3oo. Dlima und Erzeugnisse. Im Allgemeinen rauhere Lust
als in Westeuropa. In N. nur kurze Sommerszeit; in der Mitte zwar
größere Sommerwärme, aber lange und strenge Winter; sehr milde Lust
in S., aber dennoch, besonders in den Steppen, heftige Kalte im Winter
(Astrachan 1829 — 28°); nur Taurien hat auch milde Winterluft. Haupt
erzeugnisse sind Getreide, Leinsaamen, Hanf, Flachs, Holz, Haus-
rhiere, Fische, pelzrhiere, Eisen. In S. ist auch der Maulbeer- und
Ölbaum, Baumwolle, Südfrüchte; Reis- und Weinbau nimmt dort im
mer mehr zu; in N. wilde Beeren und eßbare Schwämme; in den S
Steppen viele Sodapflanzen, aber unbenutzt. Ungeheure Waldungen;
aber in S. baumlose Ebenen, wo man Schilf statt des Holzes brennt;
besonders wichtig ist die Linde durch ihren Bast. Starke Rindvichzucht
in Sw.; Schweinezucht besonders in W., Schafe in großer Menge; in
So. ist auch das Schaf mit dem Fettschwanze; viele Pferde in S.; im
äußersten S. das Kamel, in N. das Rennthier -r Wild, darunter auch in
den Ostseegegenden das Lleuthier, viele Pelzthiere, besonders in N., auch
wildes Geflügel; Robben im Eismeere und Kasp. Meere, Fische in Menge,
darunter auch Hausen und Störe; starke Bienenzucht; unbedeutender
Seidenbau in S., Heuschrecken. Eisen und Tupfer in Menge, Platina
im Uralgebirge, Reichthum an Salz; viele andere noch nicht gehörig be-
nutzte Mineralien; Torf in N. Treibholz am Eismeere.
$. 3oi. Die E. gehören zu zwei Hauptstämmen: A. Laukaster —
5o Mill. i) Slavische Völker — -t8 Mill.; a) Russen = 39 Mill. b)
polen — 6 Mill. c) Letten, Litthauer u. Kuren. 6) Serbier, Raizen u.a
2) Tacaren in S. und O. — i bis 2 Mill. 3) Deutsche, über \ Mill
4) Juden — 4 Mill. 5) Griechen, w lachen, Armenier, Moldauer,
Zigeuner u. a. — L. Mongolen — 3 bit5 4 Mill. 1) Finnische Völker
— 3 bis ^ Mill. als Finnen in Nw., Lappen noch nördlicher, Ehsten
und Liven an der Ostsee, Baschkiren, Kalmücken, Tschuwaschen, Wo-
gulen, Sirjanen, Tscheremissen u. a. in O. und So. 2) Samojeden
in No. — 5 bis 6000. — Die herrschende Kirche ist die Griechische mit
-16 Mill. Bekennern unter vier Metropoliten und 3o Erzbischöfen und Bi-
schöfen. Römische Ratholiken, besonders in W. etwa 4 Mill., Prote-
stanten in Finnland, den Ostsee Provinzen und den neuen Colonien in S.
über 2 Mill., Armenier, Juden, Muhamedaner = 3 Mill., Heiden in
N. und O. (darunter Lamaisten). Ein Theil der E. steht dem übrigen
Europa an Bildung gleich, wahrend andere Stämme rohe Nomaden und
Jäger sind. Sieben Universitäten. Harter Druck der Leibeigenschaft.
Hauptbeschäftigung des E. ist Ackerbau und Viehzucht, auch Bergbau,