1852 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Daniel, Hermann Adalbert
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Erstes Buch.
tz. 22.
Eintheilung der Gebirge nachher Höhe.
Man kann die Gebirge und Bergmassen nach einem
dreifachen Gesichtspunkte eint hei len. Erstens nach ihrer
Höhe — nach ihrer äußern Form oder Gestaltung —
nach ihrer innern Bildung oder ihrer Entstehung.
Die erste Eintheilung setzt natürlich voraus, daß man die
Höhe der Berge berechnen kann und einen bestimmten tiefen
Punkt hat, von dem aus in die Höhe gerechnet wird. Als
ein solcher gilt der Meeresspiegel (warum? vergl. 19.).
Wird bei irgend einer Höhenangabe Nichts weiter hinzugesetzt,
so ist seine absolute Höhe, d. i. die Höhe über dem näch-
sten Meere gemeint. Ist die Erhabenheit eines Berggipfels
etwa über dem Spiegel eines nahen Flusses oder dgl. ange-
geben, so weiß man seine relative Höhe. Wie hoch aber
irgend ein Punkt über dem Meere liege, das findet man durch
mathematische Berechnungen und physikalische Instrumente
(Barometer). Das Genauere laßt sich erst auf einer höheren
Bildungsstufe mittheilen und begreifen. Als größte Ber-
geshöhe der Erde galt lange Zeit der Chimboraco in
Süd-America, 24000", aber jetzt weiß man, daß der Hi-
malaya in Asien das eigentliche Riesengebirge der Erde ist.
Sein höchster Gipfel, der Kinchin-junga, über 28000ü
Die Eintheilung nach der Höhe giebt nach gewöhnli-
cher Annahme drei Klassen: 1) Hochgebirge, über 5000'.
Die Formen derselben sind eckig und zackig, so daß die ge-
rade Linie vorherrscht. Ihre Spitzen, öfter so scharf, daß man
sie Hörner oder Nadeln nennt, ragen über die Schnee-
gränze d. h. sind das ganze Jahr mit feinem körnigen Schnee
bedeckt. Daß diese Schneegränze nach den verschiedenen Zonen
eine sehr verschiedene ist, versteht sich von selbst; unter 10"
ist sie z. B. 14000", unter 40" 9000" u. s. w. An den schrof-
fen Hängen solcher Riescnberge lagern mantelartig die Glet-
scher, Wände klaren, grünlichen Eises. Sie entstehen durch
die Anhäufung des verdichteten, zu groben Hagelkörnern fest
zusammengefügten Schneeniederschlags und senken sich strom-
artig (bis zu 3000 Fuß über dem Meere) in die Thäler hinab.
Ihr eigenthümliches Wachsen und Abnehmen ist noch nicht
hinreichend erklärt. In den niedrigeren Regionen der Hoch-
gebirge schmilzt der Schnee in der warmen Jahreszeit, und