1852 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Daniel, Hermann Adalbert
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Zweites Buch.
Parthische Reich, das vom Indus bis zum Euphrat reichte
und selbst von den Römern gefürchtet ward. Der Perser
Artaxerxes, Sassan's Sohn stiftete auf den Trümmern
des von ihm zerstörten Parther-Reichs das mittel-persi-
sche Reich und die Dynastie der Sassaniden. Von
229 n. Ehr. bis 650 herrschte dieselbe; dann wurde das be-
siegte Persien ein Theil des großen Reiches der Kalifen,
hernach abwechselnd eine Beute des mongolischen Lamer-
lan um 1200 und der Turkmanen. Endlich gründete
Jsmael Sofi um 1500 das noch jetzt bestehende neu-
persische Reich. Aber auch dies wurde durch innere Un-
ruhen und Kämpfe nach außen hin geschwächt. Die ganze
östliche Hälfte ist jetzt in den Besitz der Afghanen gekom-
men. Auch nach W. und Nw. hat Neu-Persien an den Tür-
ken, besonders aber an den Russen, gefährliche Nachbaren.
h. 43.
1. Der Staat der Afghanen, Afghanistan, auch Kabul.
Die Afghanen, muhamedanische Sunniten, deren
Sagen eine Abkunft von den Indern behaupten, stammen
wahrscheinlich aus der Gegend des Hindukusch, wo sie lange
als Nomaden lebten. Um 1700 machten sie sich von dem
neu-persischen Reiche unabhängig und vergrößerten dann ihre
Herrschaft so, daß Balkh in Turan, Kaschemir und Multan
in Indien ihnen gehörten. Aber durch Bürgerkriege und
Thronstreit sind sie jetzt so herunter, daß nicht bloß jene
Landschaften verloren gegangen, sondern auch die Südhälfte
ihres Landes im Besitz der unabhängigen Belud schen ist.
In neuester Zeit hat sich England, dem dieses Land, wegen
der Nachbarschaft von Indien sehr wichtig ist, in die Thron-
streitigkeiten gemischt und 1839—42 einen großen Krieges-
zug dorthin unternommen. So befindet sich jetzt das Land
der Afghanen in großer Aufregung und Verwirrung und
zerfällt nach den Hauptorten in verschiedene Herrschaften, die
zusammen etwa 20,000 n>M. ausmachen.
Das breite Thal des Kabul-Flusses, zum Indus hinab, ist der na-
türliche Handels- und Eroberungsweg von den Hochebenen Irans nach
Indien. Hier liegt Kabul, in einer wahrhaft paradiesischen Gegend
mit köstlichem Klima. Reichbewässerte Obstgärten tragen Früchte, die
getrocknet* weithin verführt werden; nicht minder berühmt sind die
Weinbeeren. Die St. mit etwa 60,000 E. war durch Handel und