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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 101

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
101 Megypten. Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt, wenn auch wohl immer nur als Göttermasken. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alten Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Selig- keit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst-des Einbalsamirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines To d ten g-erich tes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch setzt über die wohlerhal- tenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köstlichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, ,, dessen Land schon wie ein Sarg aussieht/' nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen auf große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen - und Thiermumien ausgehöhlet; sondern der Könige Hauptsorge ist von ihrem Regierungsantritt an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt: dann aber in jedem kom- menden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen odxr Obelisken, die Säulen- reihen und Tempel; alle meistens mit ihrer Bilder- oder Hie- roglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenig- stens zum Theil entziffert und daraus Licht für die sehr verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Wahrscheinlich zerfiel dasselbe anfangs in mehrere kleine Staaten. Sage von dem Eroberer Sesostris. Druck der Juden im Dienst- hause Aegypten. Seit Psammetich nach 700 v. Ch. erscheint A. als ein Reich, und die Reihe seiner Könige oder Pharaonen wird bekannter. Was ist von dem nächsten Nachfolger N e ch o dagewe- sen? Der persische Eroberer Cambyses unterjochte das Land 525; mit Widerstreben, das mehrmals in offnen Aufruhr überging, trug A. das persische Joch, bis Alexander der Gr. die Befreiung brachte. Wann? Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier ein Königreich. Seine Nachfolger, die Pto- lemäer, schützten Wissenschaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., endigte die Unabhängigkeit von A. Es ward römische Provinz, seit 395 zum oströmischen Reiche gehörig. Dem Cfri- sten thume war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7ten Jahrhunderts A. von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (H. 49.) Bei dem ällmäligen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Verschiedene Dynastien islamitischer Herrscher treten auf; der einen gehörte Sa-
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