Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 153

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Polarländer. 153 2) Die Nordküste des americanischen Continents zieht sich von der Behrings-Str. zuerst nach N. bis Cap Franklin, dann etwas nach So. nach der nordwestlichen Ecke der Hud- sons-Bai. Nur eine Strecke von etwa 30 M. ist noch nicht untersucht. 3) In geringerer oder größerer Entfernung wird diese Küste von einer Menge polarischer Inselländer beglei- tet, welche besonders zwischen der Bassins- und Hudsons- Bai dicht gelagert sind. Alle diese entdeckten und an den Küsten untersuchten Polarländer sind gleich öde und schrecklich. Neun Monate hin- durch ist der Boden so fest wie Stein gefroren und viele Fuß hoch mit Schnee bedeckt; der kurze Sommer ist zu ohnmächtig, um für die Vegetation etwas thun zu können. Zwergweidcn, verkrüppelte Sträucher, Moose und Flechten sind der ganze Reichthum, darum das Treibholz ein köstlicher Schatz (S. 22.). Das Thierreich ist nicht so ganz arm. Das Master ist mit Fischen und Speck- und Lhranthieren (Mallsische, Wall- rosse, Seehunde u. s. w.) angefüllt; die Zahl der Seevögel, besonders der gierigen Möven und Alken, ist ungeheuer. Thiere des Festlandes sind das Rennthier (hier jedoch nicht gezähmt und zum Ziehen gebraucht) und der Moschus- oder Bi- samochse, durch ein außerordentlich dichtes Haar- und Wollenkleid gegen die Kälte geschützt. Ein grimmiger Feind aller übrigen Creaturen ist der Eisbär, weit größer und stär- ker als der braune Landbär, mit dem die Seefahrer oft harte Kämpfe zu bestehen haben. Auf Eisschollen treibt er oft bis 40 M. in die See hinaus, verfolgt die Robben und scheut sich kaum vor den spitzen Hauern der Wallrosse. Unter und zum großen Theil lediglich von diesen Thieren lebt das no- madische Volk der Eskimo's, klein von Figur (4'—5'7", die Größe nimmt von O. nach W. zu), schmutzig und freß- gierig, aber gutmüthig, ehrlich und nicht ohne Geschick in der Verfertigung ihrer Kleider, Schlitten, Kähne u. s. w. Im Sommer wohnen sie in Zelten von Thierhäuten, im Winter (wenigstens in den nördlicheren Strichen) in Hütten, die aus Schneequadern wie eine Halbkugel zusammengefügt sind. Ein Stück klares Eis ist das Fenster; von der Decke hängt eine Thranlampe zur Heizung und zum Kochen. Jagd und Fischerei geben den Lebensunterhalt: sind sie unergiebig, wird gehungert; bei gutem Fayge mehr geschlungen, als ge- speist. Und doch fühlt sich auch dies ärmliche Volk in sei-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer