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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 200

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Loo Drittes Buch. Spitze standen geistliche Vorsteher, Bischöfe genannt. In Rom hatten die Apostel Petrus und Paulus selbst ihre Lehre mit ihrem Blute besiegelt; die römische Gemeinde und der römische Bischof standen daher im besondern Ansehen. Dies stieg noch im Laufe der Jahrhunderte. Der Bischof oder Papst (d. i. Vater) wurde als der Nachfolger Petri, welcher der erste Bischof zu Rom gewesen sein soll, verehrt und von Allen als der erste Bischof der christlichen Kirche anerkannt. Durch eine Schenkung des Frankenkönigs Pi pin wurde 752 der P. auch ein weltlicher Fürst. Im Mittelalter stieg die Gewalt der Päpste auf den höchsten Gipfel, und ging sogar übep das rein geistliche Gebiet hinaus. Könige wurden von ihnen ein- und abgesetzt, Kaiser hielten ihnen den Steigbügel. Hernach ist zwar die Macht der Päpste sehr verringert; die Griechen sagten sich von ihnen los, auch ist ihnen durch die Reformation ein großer Thcil der christlichen Länder entrissen. Aber noch ist der P. das geistliche Oberhaupt nicht bloß des völlig katholisch gebliebenen Italiens, sondern auch vieler Millionen (wie vieler? S. 42.) auf der ganzen Erde, und Rom der Mittelpunkt der römisch-katholischen Kirche. Auch noch auf viele andere Gebiete erstreckt sich der Einfluß des alten und des neuen Italiens. Die Sprache der alten Römer, die lateinische, ist bei den katholischen Christen Kirchensprache, in welcher alle wichtigen Gebräuche verrichtet werden; sie ist die Sprache der Gelehrten allenthalben und wegen ihrer Vollkommenheit und wegen der in ihr geschriebenen Werke ein Haupt-Bildungsmittel auf den Gelehrtenschulen. Ferner: das Recht der alten Römer ist auch bei den Ge- setzgebungen neuerer Völker beachtet und wird noch heute von unfern Rechtsgelehrten eifrig studirt. Das heutige Ita- lien ist noch immer die H'eimath der schönen Künste. Als große Dichter glänzen Dante, Ariosto, Tasso u. A.; eine gewisse dichterische Anlage ist Besitzthum des gan- zen Volkes (Stegreifdichter, Improvisatoren). Unsere Maler ziehen noch immer nach Italien und studiren die Werke eines Titian, Raphael, Correggio und so vieler anderen Künstler. Die Musik endlich (wie schon ihre Kunstausdrücke beweisen) ist in I. erst recht zu Hause. Keine Sprache schmiegt sich den Tönen besser und schmei- chelnder an, als die italienische mit ihrem Wohllaut. (Am reinsten in Toskana und Rom gesprochen. Sprüchwort: lin-
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