Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1852 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Daniel, Hermann Adalbert
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Türken und Griechen.
2l5
146 zerstört, und ihr Land unter dem Namen Achaja rö-
mische Provinz.
In einer andern Beziehung blieben aber die Griechen
Sieger. Die Römer bildeten sich nach ihrer Literatur, nach
ihren Kunstwerken; ihre Sprache wurde im weiten römi-
schen Reiche allgemeine Umgangssprache. Nach der dauern-
den Theilung des römischen Reichs 396 wurde die östliche
Halbinsel mit der Stadt Constantinopel (Byzanz) der Mittel-
punkt des oströmischen, byzantinischen oder auch
griechischen Kaiserthums. Die Kreuzzüge (S. 71.)
bringen dem Reiche keinen Gewinn; im Gegentheil erobern
die Pilger des vierten Kreuzzuges 1204 statt Jerusalem
Constantinopel und gründen dort ein lateinisches Kai-
serthum. Gewannen nun auch die Griechen noch vor
1300 ihr nun schon sehr zusammengeschmolzenes Reich wie-
der, so konnten sie sich doch immer weniger gegen die Tür-
ken halten. Was heißt der Name? Woher kamen sie unter
ihrem ersten Führer Os man? (S. 55.) Um 1300 hatten
sie schon ganz Kleinasien, um 1400 schon einen großen
Theil der östlichen Halbinsel inne. Am 29. Mai 1453 er-
oberte Sultan Muhamed Ii. Constantinopel, das sich seit
dem 6 April gewehrt: der letzte Kaiser aus der Familie der
Paläologen, Constantin Xi., starb den Heldentod.
Aber der rohe Eroberer, lange nicht zufrieden, drohte seine
Rosse sogar in der römischen Peterskirche zu füttern. Wirk-
lich überschwemmten die Türken unter ihm und seinen Nach-
folgern, besonders unter S o l i m a n dem Prächtigen, 1520—66
große^ Theile von Ungarn, streiften in die deutschen Do-
naulander (Belagerung von Wien 1529), bemächtigten sich
der Südküste des schwarzen Meeres mit der Krim und nah-
men den Genuesern und Venetianern die meisten ihrer Be-
sitzungen im Orient. Ganz Europa zitterte damals vor den
Türken;'dreimal wurden des Tages über die Glocken ange-
schlagen, um zum eifrigen Gebet gegen den Erbfeind der
Christenheit aufzufordcrn.
Diese Sitte hat jetzt ihre Bedeutung verloren, denn mit
dem Beginn des 17. Ihs. sank die Türkenmacht von jener
gefährlichen Höhe rasch herunter. Die Sultane wuchsen nicht
mehr im Feldlager auf und weilten nicht mehr am liebsten
in der Mitte ihrer Kerntruppcn, der Janitscharen (Ie-
Daniel's Geographie. 5. Ausl. 15