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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 228

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
228 Drittes Buch. muhamedanischen Geistlichkeit steht der Mufti, der den Sultan bei der Thronbesteigung mit dem Schwerdte Muha- meds umgürtet, und dessen Gutachten von großer Bedeutung sind. Jmame heißen die Vorsteher der einzelnen Gottes- häuser oder Moscheen; von ihren schlanken Lhürmen, den M i n a r e t s, rufen die Muezzins, Ausrufer, die Gläubigen zu dem ömaligen täglichen Gebet. Der heilige Wochentag ist der Freitag, das höchste Fest das Bairamfest, das auf den Fastenmonat Ramadan folgt. Derwische sind die mu- hamedanischen Mönche, welche auch in verschiedene Gesell- schaften oder Orden zerfallen. Da übrigens das heilige Buch der Moslemim, der Koran, nicht bloß Quelle der Religion, sondern auch des Rechts ist; (die Ulemas erklären ihn) — da der Sultan als Nachfolger der Kalifen, S. 74., als weltlicher und geistlicher Beherscher der Gläubigen gilt: so ist weltliches und geistliches Regiment bei den Türken auf eigenthümliche Weise verflochten. Die im türkischen Gebiet lebenden Juden und Christen, zusammen Rajahs genannt, waren sonst in einem fast rechtlosen Zustande; in neueren Zeiten sind mehrere Gesetze zu ihren Gunsten erlassen, ohne daß gräßliche Ausbrüche der Volkswuth in einzelnen Provin- zen darum ihr Ende gefunden hätten. 1. Türkische Provinzen auf der Balkan- Halbinsel. Wir betrachten nun die Gegend an beiden Meerengen und die. Hauptstadt besonders, und durcheilen dann die türki- schen Provinzen auf der eigentlichen Halbinsel, indem wir hier wie später auch auf die Verhältnisse der alten Geschichte Rückblicke thun. a) Der Th eil des Mittelmceres, zwischen der östlichen Halbinsel und Kleinasien, heißt bei uns entweder äg ei sch cs Meer (von einem alten attischen Könige Acgeüs) oder Archipelagus, d, i. Jnselmeer. Mit dem letzteren Namen belegen es auch die Tür- ken. Im No. dieses Meeres tritt eine Landzunge der östlichen Halb- insel, bei den Alten thracischer Cherson es genannt, so dicht an die vorspringende kleinasiatische Küste, daß eine 6 M. lange, an den engste» Stellen 2500' breite Meerenge entsteht. Die Alten nannten sie Hellespont; auf europäischer Seite lag Sestos, auf asiatischer Abydus (Brücke des Lerxes; Hero und Leander); auch der Ziegcnfluß (Acg o s Po ta m o s) floß hier, wo Lysa nder am Ende des peloponncsischen Krieges die Athener gänzlich besiegte. Jetzt heißt die Enge Straße der Dardanellen. Die alten
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