1852 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Daniel, Hermann Adalbert
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Drittes Buch
küste des östlichen Theils dieser Landschaft öffnet sich eine Userebene, in
So. von dem durch seinen Honig berühmten Hymettus (2—3000')
geschlossen. Auf dieser Ebene springt ein niedriges Vorgebirge her-
vor und bildet 3 Häsen: den sichern geschloffenen Piräeus, die
kleineren Munychia und Phaleron. Von diesen Häfen streckt
sich die Ebene 3/<i M. nach No. ; dann geht sie in die Bergthäler
der dürftigen Bäche Cephissus und Zlissus über. Zwischen
diesen Thälern, am Ende des Blachfcldes, steigt (1000' über dem
Meer) ein ringsum senkrecht begränztes Kalkplateau auf, an 1000'
lang und halb so breit. Auf dieser Höhe lag die Burg des alten Athen,
die Akropolis, mit dem berühmten Parthenon, dem Tempel
der Schutzgöttin Athene (Minerva) und vielen, herrlichen Kunst-
werken. Aus der Stadt führten die alten Propyläen, ein auf
Säulen ruhendes Thor mit 5 Durchgängen herauf. Besonders um
den Südfuß der Burg war die Stadt gelagert: zwei lange Mauern
(Schenkel) verbanden das Ganze mit den genannten 3 Häsen.
Alles zusammen hatte zur Zeit der Blüthe wohl über 150,000 E-,
ganz Attika l/2 Mill. Das heutige Athen, jetzt Haupt-
stadt und Residenz des Königreichs, bietet freilich ein ganz
anderes Bild. Die Akropole, von den Türken lange als Festung be-
nutzt, zeigt noch viele herrliche Reste der alten Zeit, die jetzt sorg-
fältig erhalten werden: die Stadt, früher ein Haufen elender
Hütten unter Trümmern, fängt sich an zu verschönern. Sie hatte
1845 über 30,000 E. und unter den 3 Häfen ist Piräeus wieder
ein lebhafter Hafenort. — Merkwürdig im alten Attika waren noch:
im Nw. Eleusis, wo der Ceres ein heiliger Geheimgottesdienst
gefeiert ward (El eu si nische Mysterien) — im N. der Berg
Pentelikon durch Marmor berühmt: an der Ostküste in einem
sumpfigen Striche Marathon. (S. 224.)
■&) M eg aris, ein Ländchen, welches schon auf der Landbrücke zur
Halbinsel liegt, aber noch Don Gebirgen durchzogen ist, die zum
Systeme des Festlandes gehören. (S- 223.)
d) Die Halbinsel, in alter Zeit Peloponnesus genannt,
und mit einem Platanus-Blatte verglichen — jetzt Morea —
hängt durch den Isthmus von Corinth mit dem Festlands
zusammen. Wie auf dieser Enge der Gebirgszug des Festlandes
plötzlich abbricht, also daß der Boden an einigen Stellen kaum
120' über dem Meere bleibt, ist schon früher angedeutet. (S. 223.)
Die Breite erreicht zuweilen nicht 1 M. In der Mitte der Halb-
insel erhebt sich ein Tafelland, mit hohen Gebirgen am Rande
umsetzt. Von diesem Rande schießen Gebirgsstrahlen nach der Küste
hin, die vom Meere vielfach zeriffen ist. Die südlichen Strahlen
enthalten die höchsten Gipfel. Wir merken wieder folgende Land-
schaften :
«) Arkadien, das Tafelland der Mitte, nur nach W. zu offen,
wo der Alp Heus zur Küste geht. An der Nordgränze die Hoch-
gipsel des Cyllene und Erymanthus. Was eine gewisse Pe-
riode der Dichtkunst vom arkadischen Schäferleben erträumt hat, da-
ran ist nichts Wahres. Die alten Arkadier gingen in Felle gekleidet
und waren ein rauhes Volk — jetzt trifft man schmutzige Hirten,
das Haar wild um den Kopf hangend, umgeben von einer Schaar