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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 15

1831 - Mainz : Kunze
13 fear von der oberen oder höheren Luft gedrückt; die untere ist des halb dichter als die über ihr befindliche, und die Dichtigkeit der Lust nimmt mit der Entfernung vom Erdboden immer mehr ab. Daher kömmt es, daß auf mäßigen Bergen von 1000 oder einigen 1000 Fuß Höhe leichter zu athmen ist als in der Tiefe. Auf sehr hohen Bergen aber wird die Lnft zu dünn und zwingt den Menschen zum schnellen heftigen Athmen, was der Lunge gefährlich ist. Rü- stige Wanderer, die den höchsten Berg Europas, den Montblanc (Weißberg) in Savoyen, erkletterten, haben nicht lange da dro- den ausgehalten; die zu leichte scharfe Luft, die ihnen starkes Herz- klopfen und Ermattung verursachte, verwundete auch die Gesichts- haut und machte, daß ihnen das Blut unter den Fingernägeln herausdrang. Der Montblanc ist über y2 Meile hoch; wie dünn muß also die Lust in mehr als meilenweiter Höhe fein! Dünne Luft trägt weniger als die dichtere. Vögel können des- halb nur bis zu einer gewissen Höhe fliegen. Drüber hinaus würde sie die Lnft, die für ihre Lungen nicht mehr taugt, auch nicht mehr tragen. Aehnlich ist es mit dem Rauch, der vermöge seiner Leich- tigkeit aufsteigt und sich verbreitet. Merkwürdiger noch ist das Schweden und Aufsteigen der Dünste aus den Wassern, aus der feuchten Erde, aus den Pflanzen und Thieren. Wir sehen die Dünste als Nebel auf Flüssen und Wiesen sich bilden, hin und her ziehen und an den Bergen empor und herabwallen. Wir sehen sie aufsteigen, und entweder in der obern Luft sich so zertheilen, daß sie wie verschwunden sind, oder als Wolken sichtbar hoch über uns sich bewegen; ein deutliches Zeichen, daß sie leichter sind, als die jedesmal unter ihnen befindliche Luft. Sobald sie auch durch eine seltsame Aenderung ihres Wesens zu Tropfen verdichtet sind, fallen diese vermöge ihrer größeren Schwere als Regen herab. [Der Lehrer mag hier, wenn er es für gut findet, ans dem fysikalischen Kapitel von den Eigenschaften und Erscheinungen der Atmosfare mehreres mit- theilen, namentlich über Schnee, Hagel, Eis, Gewitter u. a. m.) 2n Gcbirgsländcrn sind die besten Beobachtungen darüber an- zustellen. 2n beträchtlicher Höhe nimmt man z. B. deutlich wahr, daß die dünnere Luft weniger von der Sonne erwärmt wird, als die tieferen Luftschichten und unteren Abhänge der Berge. Darum schmilzt auf den Bergen der Schnee später als in der Ebene, und auf den höchsten Bergen liegt ewig Schnee und Eis. In den
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