1831 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Schacht, Theodor
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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davon sehen wir nur einige flache Erhebungen. Diese Fläche gehört
zur bairischen Hochebene, welche an ihren Flüssen zum Alpengebirge
aufsteigt. Wir bemerken in dieser Ebene, die freilich zum Theil
gutes Kornland ist, mehrere Sumpf- und Moorgegenden (Riede,
Moose) z. B. das Donauried, das Donaumoos, das Erdinger
Moos. Nördlich der Donau wird der Boden schnell wellenförmiger,
hüglichter, bergichter, so daß nur kleinere Ebenen sichtbar werden.
3) ein Theil des oberen Main gebiet s. Vom Fichtel-
gebirg streckt sich das Maingebiet nach Westen zum Rheingebiete hin,
wozu es gehört. Seitengebiete sind die der Nodach, 2tz, Negnitz,
fränkischen Saal und Tauber.
4) ein Theil des obern Wesergebiets, oder die Gebiete
der Werra und Fulda größtentheils. Die Werra nimmt, sobald
die Fulda sich mit ihr bei Münden vereint, den Namen Weser an.
Das obere Wesergebiet liegt also westlich vom Thüringerwald und
vom mittleren Elbgebiet, und nördlich vom obern Main.
5) ein Theil des Ncckargebiets. Südlich berührt das
obere Maingebiet anfangs die Donaugegend, dann das Flußgebiet
der Jart. Jart, Kocher und Rems sind aber Nebenflüsse des Nek-
tar; folglich gränzt an das Maingebiet auch das des Neckar.
Beide Ströme, der Neckar wie der Main, fließen in den Rhein.
Bemerkungen.
Die eingetragenen Ländernamen sind nicht allzumal auch die der jetzigen
Staaten, und dennoch der deutschen Geschichte wegen wissenswerth. Es gibt
schon lange keinen Staat, der Schwaben oder der Thüringen hieße, und beinahe
ganz Frankenland ist jetzo ein Theil des Königreichs Baiern. Man übe sie aber
nebst den Benennungen Meißen, Vogtland, Oberpfalz, eben so gut ein, als
die noch bestehenden alten Staatsnamen Hessen, Baiern und Böhmen. Auf
unsrer Charte ist ihre Lage gegeneinander zu betrachten.
Klima, Fruchtbarkeit des Bodens, Betriebsamkeit der Bewohner sind darin
verschieden. Daß es oben auf den Gebirgen kalter und unfruchtbarer ist als in
den Thalungcn und Hügelflächen, versteht sich; aber auch größere oder mindere
Erhebung über dem Meerspiegel und südliche oder nördliche Abdachung verän-
dern viel. — Fm Gebiete der Naab ist viel steiniger und sandiger Boden und
Wald. Die bairische Hochebene hat manche ergiebige Striche, wie bei Landshut
an der Isar und bei Straubing an der Donau, wo fetter Kornboden. Im
Ganzen aber ist dort und in der Oberpfalz (bairischer Nordgau) das Klima
weit nicht so angenehm als in dem gesegneten Frankenlande, wo es Korn und
Obst in Fülle, und guten Wein, vorzüglich bei Würzburg, gibt. — An man-
chen Orten, wo das Bier den Wein ersetzt, wird guter Hopfen gebaut. Spalt