1831 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Schacht, Theodor
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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thälern, auch mit schnellerem Abfall zur Küste, z. B. in der vor-
derindischen Halbinsel, in Kl. Asten und am Libanon; oder stnd
durch tiefliegende Stromländcr vom Meere entfernt. Die wichtig-
sten und größesten solcher Tiefländer stnd: 1. Das chinesische
Tiefland oder die weiten unteren Stromgebiete, des Jantse und
Hoangho, bewässert durch Tausende von Flüssen und Flußarmen,
die von den Ackerbau liebenden Chinesen noch durch Kanäle ver-
bunden stnd. — 2. Die hinterindischen breiten Tiefthaler
zwischen den Parallelbergen. Besonders groß ist das untere Strom-
gebiet des Jrawaddi, der durch Seitenarme noch mit andern Flüs-
sen zusammenhängt. — 3. Das Land des Indns n. Ganges
(Sind und Hind) bildet eine ungehenre Fläche zwischen perstschem
und bengalischem Busen, zwischen Himaleh u. Windya. Getrennt
stnd die Stromgebiete durch kleine Bergrücken, die zu der 100 M.
lg. und 80 M. br. Jnduswüste Hinstreifen. Wstl. dacht die Wüste
zum Indus; östl. zu den noch etwas höher liegenden Ebnen des
Dschumna und Mittelganges ab, die allmählig mit dem Laufe des
Stroms zur Tiefebene Bengalen werden. Die vielen Nebenflüsse
des Ganges und der Hanptstrom mit seiner Ueberschwemmung ver-
mehren noch die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens. — 4. Me-
so p o t am i e n zwischen Eufrat und Tigris. Oestlich hebt steh das
assyr. knrdist. Land zum Geb. Zagrosch. Wstl. stößt das Ufergebiet
des Eufrat an die arabisch - syrische Wüste. Der nördliche Theil
Mesopotamiens (al Dschestrah) geht aus hüglichtem Stufenland
in begrasetes Steppenland über, das mehrcntheils nur an den Ufern
angebaut ist. Der südliche Theil, durch die Ucberschwemmungen
des Eufrat und viele im hohen Alterthum angelegte Kanäle be-
fruchtet, heißt Irak Arabi od. Babylonien. — 5. Fast ganz
Nord-Asten od. Sibirien kann für ein Tiefland gelten. Es be-
steht mehrentheils aus Steppen, im S. noch wellenförmig und hin
und wieder des Anbaus fähig, weiter nördlich voll ungeheurer
Wälder und Sümpfe, und in der Nähe des Eismeers rauh, nackt,
morastig, selten ohne Schnee und Eis. Nur im fernen Osten zieht
vom Daurischen Alpenlande Gebirg durch. — 6. Turan oder
Dschagatai (zum Theil freie Tartarei, zum Theil Stück von
Sibirien) ist das Tiefland des Caöpi und Aral, eine weite flache
Einscnkung Astas, deren tiefste Niederung an den caspischen See-
nfern 300' unter dem Spiegel des Oceans liegt. Umgeben ist das