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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 333

1831 - Mainz : Kunze
555 (eilte und nützten den Indiern wenig, mehr sich selbst. Da begannen Franzosen und Engländer in den indischen Gewässern mit einander und mit den Hollän- dern um des Handels und Gewinns willen zu wetteifern. Die Engländer gewannen die Oberhand. Sie haben zuletzt nicht blos die meisten ehmaligen portugiesischen, dann holländischen, Besitzungen erbeutet; auch von der Küste Ostindiens bis ins Innere der ungeheuren Halbinsel hinein machten sie allmählig große Eroberungen. Anfangs hatten ihre Niederlassungen nur Handelszwecke; deshalb sandte auch nicht der englische König Schiffe und Kriegsvolk, sondern eine Gesellschaft englischer Kaufleute, die Ostindische Kompanie genannt, that es. Die Mitglieder derselben schossen Geld zusammen, rüsteten Schiffe aus rmd theilten nach Maße ihres Geldeinsatzes den Gewinn. Bald aber im Kriege mit Neben- buhlern Europas und mit den muselmännischen und indischen Fürsten des Lan- des bedurften sie der Unterstützung englischer Kriegsheere. Sie machten nun- mehr solche Eroberungen, daß die Direktoren der Kompanie nicht mehr allein herrschen konnten. Die englische Nation autorisirte ihren König, einen eignen Generalgouverneur nach Indien zu senden, und noch andre Männer, um über die Regierungsweise der Kompaniebeamten Aufsicht zu führen, und für eine geordnete, die bezwungenen Indier schützende, und ihr Bestes fördernde Regie- rung zu sorgen. Gegenwärtig beherrschen die Engländer den größten Theil Vorderindiens. Wenn nun die Vorsehung bestimmt hat, daß die Bewohner Indiens, deren Zahl größer ist als a/3 Europeas, zu einer bessern Staatsordnung, zu vernünf- tigerem Unterricht, und zu neuer Bethätigung des Geistes kommen sollen, so kann es am besten durch die Engländer geschehen, die zu Haus an echtes Bür- gerrecht gewöhnt sind, und keinen unchristlichen Groll gegen Bekenner einer- andern Religion, ja sogar große Neigung haben, sich nn't allem zu beschäftigen, was Indien sonst Eigenes und Herrliches besessen hat. §. 5. Die einzelnen Staaten. 1. Chinesisches Kaiserreich zwischen Belur Dagh und Ocean; 248000 Qm. groß, mit 160 Mill. Bewoh- nern. Der unumschränkte Herrscher führt den Titel Bogdo Chan, d. h. gehei- ligter Herr. Der jetzige heißt Dar Kuang. Er leitet Verwaltung und Justiz durch 9600 Koangs od. Mandarinen. Die Einkünfte auf 300 Mill. Gulden geschätzt. Das regelmäßige Kriegsheer, worin stets geborne Mandschu als Landsleute der kaiserlichen Familie den Hauptkern ausmachen, beläuft sich auf Mill., worunter 170000 zu Pferd. Ueberdem sind an hunderttausend leicht berittene Mogolen zum Dienst bereit. Man hat nur Küstenfahrzeuge, sonst keine Seemacht. Der Seehandel besteht großentheils darin, daß Europäer und Nordamerikaner aus dem Hafen Cantong Produkte und Waaren (nemlich Thee,
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