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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 377

1831 - Mainz : Kunze
577 M. lange Creta, jezt Candia, geborte zu den griechischen Inseln, es begrenzte im S. den Archipel, reich an Getraide, Wein, Oel und Südfrüchten. Auf Berg Jda war der Mythe zufolge Zeus selber erwachsen und schon sehr früh erfreuten sich die Bewohner der Sicherheit und Ordnung als Folge der strengen Gesetze ihres Königs Minos. 5)Coloniendergriechen. Zm nördl. benachbarten Macedonien erran- gen griechische Auswanderer den Vorrang vor rohen Eingebogen und legten den Grund des macedonischen Staats, der seinen Hauptsitz zu Pella un- weit des Arius halte. Daß auch Roms Vorfahren, die Lateiner, in sehr alter Zeit mit Griechen sich vermischten, ist eben so gewiß. Doch außerdem verbrei- tete sich das regsame Volk an vielen Küsten des Mittelmeers durch besondere Colonien, die aber nicht von den Mutterstädten regiert wurden, sondern völlig unabhängig als Gemeinden für sich, aufwuchsen, s) Die asiatischen, schon oben Seite 343 erwähnt. — b) An makedonischer u. thracischer Küste, worunter Potidäa u. Olynth auf Chalcidice, Addern östl. der Z. Thasus, Vaterstadt des Demokrit, doch im Ruf v. Albernheiten s die unserm Wieland Anlaß zu dem sinnreichen Buche „ Gesch. d. Abderiten „ gegeben^, Byzantium am thraz. Bosporus, Chalcedon gegenüber, durch Kaiser Constantin zur neuen Hauptst. des Römerreiches gemacht und deshalb Constantinopel genannt. "Der Bosporus, sagt Plinius, ist so schmal, daß man Hunde von drüben bellen hört.». Die engste Stelle hat auch nur 2200'. und der Helleuspont od. Darda- nellcnstr. 2500'Breite. — c) An der illyr. Küste: Epidamnus od. Dyrrachium (j. Durrazzo), von wo gewöhnliche Ueberfahrt nach Brundusium in Italien. — tl) I n Italien und den i t a l. Inseln. Hier wurden ihre Coloniestädte so zahlreich und blühend und beherrschten so große Striche ihrer Umgegenden, daß man ihnen den Gesamtnamen Großgriechenland gab. Die wichtigsten: §umä, nordwest v. Neapel, als die älteste, schon 1030 vor Chr. Geb., also 276 vor Roms Erbauung, gestiftet, sneapel war Colonie von Cnmä. ] Sybaris, Tarent und E r o t o n am tarentinischen Golf. Posidonia od. Pästum und Elea südl. v. Neapel. Rhegium in der Südspitze Italiens. Syrakus, Agrigent, Messina, auf Sizilien. Auch in Sardinien u. Corsika gab es griech. Orte. — e) In Gallien Ma ssi lia od. Marseille, in Spanien das v. Hannibal zerstörte Sagunt, wo jetzt Murviedro, und in Afrika Cyrene. — Städte auch auf der Insel Cypern. U e b e r b l i ck griechischer und türkischer Geschichte. Niemals vereinte sich Altgriechenland zu einem einigen Staat; kaum daß eine oder die andere Landschaft ein Ganzes ausmachte. Jede Stadt beinah strebte nach Selbständigkeit, obwohl die kleinern gewöhnlich der mächtigern Nachbarin sich unterordnen mußten; und eine Zeitlang Athen, dann Sparta, dann Theben, eine Vorherrschaft erlangten. Gar mannigfaltig waren ihre republikanischen Verfassungen, so daß sich auch darin wie in Kunst und Wissen der niemals einseitige, sondern vielseitige Geist der Hellenen zeigte. Zur Erhöh-
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