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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 392

1831 - Mainz : Kunze
592 D i e jetzigen Staaten. a. Der Kirchenstaat (814 Qm., 2300000 Bew.) streckt sich quer durch Mittelitalien von der morastigen Mündung des Po bis zum Südende der pontinischen Sümpfe. Die größte Breite hat er zwischen dem adriatischen Hafen Ancona und dem mittländ. Civita vecchia, und enthält fast den ganzen Lauf des Tiber, das Quellgebiet in Toskana abgerechnet. Höchster Werg der Monte Sibylla. — Unumschränkter Regent ist der Papst, gegenwärt. X^A Gregor X^V/ Er wird vom Collegium der Cardinäle oder Hauptpriester, ^/^l^^eren Zahl 70 sein kann, gewählt, und regiert mit Hülfe des Consistoriums und der ersten Staatsbeamten; zu beiden werden Cardinäle genommen. Die päpstl. Kanzlei heißt Dataria, das Finanzcolleg Camera, die Polizei Buon Governo, die Justiz Sagra Consulta, die geistlichen Behörden Congre- gationen, das höchste geistl. Gericht für die ganze kathol. Christenheit Sagra Rota Romana. Die Provinzen heißen Delegationen, und die untern Regierungsbezirke Gubernien. — Einkünfte des Schatzes, die aus fremden Ländern mitgerechnet, belaufen sich auf etwa 8 Mill. Fl.; doch beträgt die Schuldenlast 180 Mill. — Zwei Hauptstraßen führen von Norden her Lurchs Land. Die eine kommt unweit Aquapendente aus Toskana, geht am See Bolsena in angenehmer Gegend durch nach Viterbo und unweit Sntri am ciminischen Berg, wo die Gegend, die nach dem Tiber zu vom hohen So- racte (Oreste) begränzt wird, sich zur öden Fläche ausdehnt, durch welche man Rom erreicht. Die andere zieht (vor Alters via Aemilia) von Mo- dena her nach Bologna und über Jmola und Forli nach Rimini, von wo «m adriat. M. weiter bis Fano am Metaurus, dann (als via Flaminia) diesen Fluß aufwärts zum niedern Apenninrücken, dann hinunter auf die Süd- seite, wo man Foligno, Spoleto und in schöner Gegend am Nar od. Nera Terni berührt (in dessen Nähe der 200' hohe Wasserfall des Velino) und wei- ter südlich im Angesicht des Soracte über den Tiber, um in trauriger Gegend die toskanische Straße und mit ihr Rom zu erreichen. Das alte Rom ward bevölkert von Latinern, die südwärts des Anio» ron Sabinern, die nordwärts desselben, und von Etruskern, die westlich des Tiber wohnten. Es begriff 7 unbedeutende Anhöhen am linken Ufer, mit den Vertiefungen dazwischen; deshalb Sieben Hügelstadt. Einer von den Hügeln nahe dem Fluß ward zur Burg oder Capitolium, und trug, wie die Akropolis Athens den Pallastempel, so den Tempel des Jupiter als römischen Hauptgottes. Am capitolin. und benachbarten palatin. Hügel streckte sich gegen die Mitte der Stadt das große Forum aus, vor dessen Südende nachmals Vespasian das Colosseum, 1616' im Umfang und groß genug für 80000 M>, erbaute. Die Fläche südwärts des Palatinus ward zum Cirkus Marimus, groß genug für mehr als 100000 Menschen, und eine Fläche nördl. des Capitols am Strom zum gr. Marsfelde benutzt. Dieses stieß an die Gegend der Gar- ten Hügel (jezt Monte Pincio), die unter Kaiser Marc Aurel eben sowohl mit Mauern umfaßt wurden als auch die Vorstädte an der linken Seite des Flusses, welche die transtiberinischen Anhöhen Janiculus und Vaticanus bedeckten und durch 6 Brücken (die vaticanische hieß die des Triumfs) mit der Haupt- (ladt zusammenhingen. Der Umfang Roms, das nun Zehnhügelstadt heißen konnte, war dadurch außerordentlich, und die Bevölkerung mochte weit über eure
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