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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 493

1831 - Mainz : Kunze
495 boldt 53 Stunden von da. bei Guayaquil, es Will gehört haben. Oer Chim- boraßo ist wahrscheinlich auch einmal ein Vulkan gewesen. Die aus ihrem Ruin wieder erstandene Stadt Quito hat 76000 Cr. und einige Kunstgewerbe. — Die Republik Columbia mag 5mal größer sein als Spanien, also 472mstf größer als Deutschland. Bewohner nur 2,600000, nebst 200000 noch wilden Indianern. Man zählt 95 Städte, )890 Dörfer und Flecken. Die Verfassung ist noch sehr schwankend. Peru und Bolivia, Theile des ehmal. Inkareiches, erstrecken sich von Guayaquilbay an beiden Sei- ten der Andes bis südwärts der Steinbockswende. Im Innern berühren sie den Madera und die Nähe des obern Paraguay. Es weht hier auf Perus Küste frischere Luft, indem eine kältere Meerströmung von Süden kommt und fast dauernde Nebel die Sonne umschleiern. Doch ist's dürr aus Mangel an Regen; nur wo Quellen, Flüsse und künstliche Wasserleitungen sind, gedeihen auch die Psianzen. Zm Innern östlich der Berge ist regelmäßige Regenzeit von Januar bis Juni, wo alsdann (wie am Marannon und Orinoco) die weiten Tiefflächeu seeartig werden und die Wälder zu schwimmen scheinen. — Unter den ^hie- ren ist vielleicht der Papicrmacher das merkwürdigste, ein kleines Znsect, deren viele in Gemeinschaft ein großes Gewebe in die Länge und Breite zum Dach ihrer Verpuppung arbeiten. Ein solches Dach ist dünn u. leicht und kann als Schreibpapier benutzt werden. — Die Indianer, nicht so roh, um Ge- fangene zu todten und zu fressen, ja so mild, daß sie nur gegen Thiere ihre Giftpfeile gebrauchen, leben unter eignen Cazikcn. Arzt - u. Priesterdienst ver- richten die Zauberer. Die am Ucayale glauben an Seelenwanderung in Thier- körper. Die Roa Maynas graben die Leichen, wenn sie verwest sind, wie- der aus, wickeln sie gereinigt in eine Hülle von Thon, bezeichnet mit Hierogly- fen, und stellen sie zur Verehrung aus, indem ein zweites Leichenbegängniß ge- halten wird. Die civilisirten Abkömmlinge der alten Peruaner sind sehr unterwürfig, und eben deshalb träg, unreinlich, heimtückisch, doch den Kir- chenceremonien sehr zugethan. Sie treiben Ackerbau und Handwerke, aber gleich den Spaniern mit geringem Fleiß. Ihre Sprache (Quichua) ist sehr beliebt, sie wird sogar von den Creolen in Lima und Quito gern gesprochen, und soll wegen ihrer Lieblichkeit in Idyllen und Elegien gar reizend klingen. Vielleicht ver- drängt sie dereinst die spanische Sprache und bildet eine eigne Literatur. — Es fehlt dem Lande noch an Handelsstraßen. Der große Bergweg der Inkas ist vernachläßigt. Wahrscheinlich, wenn erst der Ackerbau sich an den Strömen ausbreitet und die Schiffahrt gesichert ist, wird der Marannon die große Ver» bindungstraße mit der Ostseite Amerikas werden, so wie man bereits durch den Pilcomayo mit dem Paraguay und La Plata in Verbindung steht. Was der Marannon hinunter führen könnte, wären: die Zeuge von Quito, die China von Loro, der Zucker von Cuzko, die Leinwand von Moro, die Oele von Lima, Baumwolle und feine lange Seide von Mojobamba, Cakao u. s. w. aus den
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