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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 500

1831 - Mainz : Kunze
Öoo La Perouse, der 1785 eine Entdeckungsreise antrat, die für unsere Kenntniß Australiens nicht ohne Gewinn war, doch wurden vorzüglich die tungusischen Küsten Nordost-Asiens genauer untersucht. Von dort steuerte La Perouse nach Botanybai in Neuholland, weil er gehört hatte, daß eben eine Verbrecher« Cvlonie durch den Engländer Filipps daselbst angelegt werde, wo er also wahrscheinlich Erfrischungen und Hülfe zur Ausbesserung seiner Schiffe finden könne. Sein Wunsch ging in Erfüllung, worauf er von Botanybai 1788 abfuhr. Weiter bat man nichts von ihm gehört; weder er selbst, noch irgend einer von seinen Leuten ist je nach Frankreich zurückgekommen. Oeftere Nach- forschungen waren vergeblich, bis erst 1828 der Seefahrer Dillon «»bezweifelte Spuren von seinem Schiffbrücke an der Insel Vanicoro vorfand, und hieraus wie aus der Erzählung eines Insulaners sich ergab, daß La Perouse samt seiner Mannschaft dort umgebracht sei. — Daß Schiffer, die von der Colonie Botanybai nach Europa fuhren, Inseln und Gruppen entdeckten, namentlich M a r sch a l l und Gilbert 1789 , geschah nur gelegentlich und flüchtig. Bligh's Fahrt war schon wichtiger; aber die Luft der Regierungen, eigne wissenschaftliche Reisen zu veranstalten, wurde durch die gewaltigen Kriege geschwächt, die seit der französischen Revolution in Europa wütheten und alle Staatskassen in Anspruch nahmen. Jedoch stellte Banco uver, auch ein Eng- länder , 1790 und in den folgenden Jahren bedeutende Untersuchungen sowohl der Sandwichs-Inseln als der Westküste Nordamerikas an; und Flinders und Bass erforschten von Botanybai aus seit 1799 das südl. Neuholland, wo sich unter andern fand, daß Van Diemens eine Insel sey Der bekannter gewordene große Ocean ward außerdem von vielen Handelschiffen durchkreuzt; immer häufiger sah man besonders die Flagge der nordamerikanischen Union. Selbst Rußland, dessen Schiffe bisher nur aus dem Hafen Kamtschatkas des Petzwerks halber zur gegenüberliegenden rauhen Küste von Nordweftamerika gefahren, schickte Expeditionen von Europa dorthin. Dies geschah zuerst unter Leitung Krusensterns, dessen Weltreise von 1803 — 1806 sehr belehrend wurde, indem er kenntnißreiche Deutsche und Schweizer (den Hr. Horner aus Zürich) am Bord hatte. Ihm folgte Otto Kotz ebne 1815, dem der russische Gras Romanzof ein eignes Schiff in Finnland bauen ließ, um damit zwischen nie- drigen Inseln und Corallenriffs fahren zu können. Da kurz vorher der Englän- der Dopkins die Erfindung gernacht hatte, Fleisch und Gemüse so einzupacken, daß cö fortdauernd frisch bleibe, so nahm Kotzebue unterwegs an der englischen Küste eine Ladung davon ein, das ihm sehr zugut kam; eine Büchse voll, die er nach Zjähriger Fahrt mit beim brachte, war in der That noch frisch und eßbar. Durch seine Reise ward die Kunde der niedern Inseln, der Marschalls und der Earolinen erweitert. Neben letzteren entdeckte er die Gruppen Radak und Ralik (9° Nbr ) , wo seine staturkundigen Freunde, besonders Chamisso, lehr- und genußreiche Tage verlebten. Von hier nordwärts segelnd fand er jenseit der Behringstraße den Kotzchue - Sund, und erwarb sich um die nähere Kenntniß dcs dortigen asiatisch-amerikanischen Nordens auch aus einer 2ten Fahrt von 1823 —1826 viele Verdienste. Noch während seiner letzteren Abwe- senheit ward die Reise des Franzosen Düperrey (jetzigen Admirals) berühmt; dem eine neue russische Expedition nachfolgte, vom Eapitain Lidke geführt, mit tüchtigen Gelehrten versehen, worunter der Zoolog Martens aus Bremen zind der Ornitholog (Kenner der Vögel) Kittlitz aus Schlesien. Was diese 1829 an Zeichnungen und Notizen mitgebracht, wird nächstens in einer interes- santen Beschreibung erscheinen. Betrachten wir die Charte, so findet sich, daß Australiens zerstreute Länder meistens zwischen den Wendezirkeln liegen; dennoch ist das tropische Klima wegen der umgebenden Wasserfülle dort mäßiger als anderwärts. Ferner er- blicken wir die größten Massen auf der südlichen Hemisfäre, und zwar naher nach Südost-Asien, wo sie mit den abgerissenen Gliedern Hinter-Indiens eine große Inselwelt ausmachen. Alles westlich von Neuguinea liegende würd nicht hinzu gerechnet; und in der That verliert sich auch die eigentlich indische Natur ans der Westküste dieser großen Insel, wo die australische Natur
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