1855 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Schacht, Theodor
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Weser und Ems.
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sisch Oog, dänisch Oe) liegen in einer Reihe vor ihr hin, und brechen die an-
stürmende Flut, wenigstens an vielen Orten.
b) Das Innere und zwar 1) die Sandgegenden, worunter die größte
und bekannteste die Lüneburger Haide, nahe den Ufern der Aller und nördl.
bis gegen die Elbe. Sie besteht ans Kiefernwald und Haidekraut (dessen zahl-
lose Blüten eine Lieblingsnahrung der Bienen sind) ans Geestäckern und mageren
Grasplätzen, worauf man Heerden kleiner schwarzer Schafe oder Haidschnncken
sieht. Dazwischen liegen Dörfer, wenn auch ärmliche, hie und da an den Bächen
umher, und zwar öfters von Eichen, Ellern, Buchen und Birken umgrünt, und
mit Hafer-, Gerste- auch wohl Roggen-, Flachs-und Rübenfeldern umgeben. Aus
der Schaf- und noch besser ans der Bienenzucht wissen sie einigen Gewinn zu
ziehen. — 2) Unter den Geestländern sind die der Lüneburger Haide freilich
die ärmsten, aber anderwärts findet man Dörfer, deren fleißige Bewohner sich über
die Dürftigkeit ihrer Nachbarn bis zu einem gewissen Wohlstände herauf gear-
beitet haben. Manche Gegenden, ehemals nur Kiefernwald und Haide, sind zu
Geestland umgeschaffen. — 3) Moore oder Brücher, die zwischen den dürren
Sandländern hier und Pa trübselig umherliegen. Sie sind spärlich mit kurzem
schilfigem Moorgras und etwa mit Binsen überzogen; überall tritt braunes übel-
schmeckendes Wasser zu Tag. Eine Todtenstille ruht auf ihnen, höchstens unter-
brochen durch das Geschrei des Kiebitz, der in Brüchen seine Nester baut, oder
durch den klagenden Laut des einsamen Moorhnhns. Oft erinnern nur die grad-
linigen widerlichen Einschnitte der Torfstecher, und die Abzugkanäle an die Nähe
der Menschen. Solche Kanäle werden angelegt, um das Moorwasser, das sich
in die benachbarten fruchtbareren Lande ergießen würde, abzuleiten, oder auch
zur Entsumpfung der Moore. Es ist schon an manchen Orten geglückt, auf solche
Art Weiden, Wiesen und Felder zu schaffen. Nur die Torfmoore muß man er-
halten, weil ihre Grasdecke unermeßliche Schätze an Torf gewährt. Meist sind
sie zwischen drei und 10, hie und da an 20' dick, ;a in manchen Mooren hat man
die Tiefe nicht ergründen können. Unter den größeren Mooren merken wir: den
Drömling, einen bruchigen Wald auf der Wasserscheide, nahe der obern Aller;
das Teufelsmoor unweit Bremen, worin Kartoffel- und Kornfelder; das
todte Moor am Steinhndersee; das Wietingmoor zwischen Hunte u. Hase;
das große Hochmoor zwischen Oldenburg und der Ems, worin auf Streifen
festeren Bodens die kleinen .Ortschaften des Saterlands liegen; das Burtanger
Moor westl. der Ems und in Holland. — 4) Marschen oder Masch. Die
Ufer der untern Weser von Minden abwärts begleitet Wiesen- und Ackergrund,
anfangs schmal, dann sich links und rechts ausdehnend, so daß immer mehr seitab
der Geestboden zurücktritt. Die Niederung wird immer fruchtbarer und zieht sich
an der Meerküste neben und zwischen Geest und Mooren umher. Das Gleiche
ist in der Gegend der Ems und an der Jahde, und eben so im benachbarten östl.
Stromgebiet der untern Elbe der Fall. Man nennt jene fruchtbaren Striche
Marschen. Die bedeutendsten hierher gehörigen Marschen sind: rechts der
Weser die von Wührden u. Wursten mit dem Ort Dorum im Bremischen;
links derweser: Stedingerland, dann Butjadingen an der Jahde, weiter