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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 87

1855 - Mainz : Kunze
Weser und Ems. 85 sisch Oog, dänisch Oe) liegen in einer Reihe vor ihr hin, und brechen die an- stürmende Flut, wenigstens an vielen Orten. b) Das Innere und zwar 1) die Sandgegenden, worunter die größte und bekannteste die Lüneburger Haide, nahe den Ufern der Aller und nördl. bis gegen die Elbe. Sie besteht ans Kiefernwald und Haidekraut (dessen zahl- lose Blüten eine Lieblingsnahrung der Bienen sind) ans Geestäckern und mageren Grasplätzen, worauf man Heerden kleiner schwarzer Schafe oder Haidschnncken sieht. Dazwischen liegen Dörfer, wenn auch ärmliche, hie und da an den Bächen umher, und zwar öfters von Eichen, Ellern, Buchen und Birken umgrünt, und mit Hafer-, Gerste- auch wohl Roggen-, Flachs-und Rübenfeldern umgeben. Aus der Schaf- und noch besser ans der Bienenzucht wissen sie einigen Gewinn zu ziehen. — 2) Unter den Geestländern sind die der Lüneburger Haide freilich die ärmsten, aber anderwärts findet man Dörfer, deren fleißige Bewohner sich über die Dürftigkeit ihrer Nachbarn bis zu einem gewissen Wohlstände herauf gear- beitet haben. Manche Gegenden, ehemals nur Kiefernwald und Haide, sind zu Geestland umgeschaffen. — 3) Moore oder Brücher, die zwischen den dürren Sandländern hier und Pa trübselig umherliegen. Sie sind spärlich mit kurzem schilfigem Moorgras und etwa mit Binsen überzogen; überall tritt braunes übel- schmeckendes Wasser zu Tag. Eine Todtenstille ruht auf ihnen, höchstens unter- brochen durch das Geschrei des Kiebitz, der in Brüchen seine Nester baut, oder durch den klagenden Laut des einsamen Moorhnhns. Oft erinnern nur die grad- linigen widerlichen Einschnitte der Torfstecher, und die Abzugkanäle an die Nähe der Menschen. Solche Kanäle werden angelegt, um das Moorwasser, das sich in die benachbarten fruchtbareren Lande ergießen würde, abzuleiten, oder auch zur Entsumpfung der Moore. Es ist schon an manchen Orten geglückt, auf solche Art Weiden, Wiesen und Felder zu schaffen. Nur die Torfmoore muß man er- halten, weil ihre Grasdecke unermeßliche Schätze an Torf gewährt. Meist sind sie zwischen drei und 10, hie und da an 20' dick, ;a in manchen Mooren hat man die Tiefe nicht ergründen können. Unter den größeren Mooren merken wir: den Drömling, einen bruchigen Wald auf der Wasserscheide, nahe der obern Aller; das Teufelsmoor unweit Bremen, worin Kartoffel- und Kornfelder; das todte Moor am Steinhndersee; das Wietingmoor zwischen Hunte u. Hase; das große Hochmoor zwischen Oldenburg und der Ems, worin auf Streifen festeren Bodens die kleinen .Ortschaften des Saterlands liegen; das Burtanger Moor westl. der Ems und in Holland. — 4) Marschen oder Masch. Die Ufer der untern Weser von Minden abwärts begleitet Wiesen- und Ackergrund, anfangs schmal, dann sich links und rechts ausdehnend, so daß immer mehr seitab der Geestboden zurücktritt. Die Niederung wird immer fruchtbarer und zieht sich an der Meerküste neben und zwischen Geest und Mooren umher. Das Gleiche ist in der Gegend der Ems und an der Jahde, und eben so im benachbarten östl. Stromgebiet der untern Elbe der Fall. Man nennt jene fruchtbaren Striche Marschen. Die bedeutendsten hierher gehörigen Marschen sind: rechts der Weser die von Wührden u. Wursten mit dem Ort Dorum im Bremischen; links derweser: Stedingerland, dann Butjadingen an der Jahde, weiter
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