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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 96

1855 - Mainz : Kunze
94 Mittel-Europa. gezogen; daß also Otto von Nordheim und andere sächsische Herren so hartnäckig den Kaiser bestritten, hatte dieser selbst verschuldet. Denn als er einst im Glück war und seine Gegner Versöhnung suchten, ließ er ihnen Friede zusagen, nur müßten sie hinüber iu sein Lager kommen und sich vor ihm demüthigen. Die sächsischen Herren kamen, wurden durch die Reihen der kaiserlichen Kriegsmäuner geführt, und beugten vor ihm ihre Knie. Plötzlich wurden sie verhaftet und als Gefangene weggeführt. Dieß geschah 1075 in der Thüringischen Ebene von Spira zwischen Greußen und Kindelbrück an der Helbe, einem Nebenflüßchen der Unstrut. Des vierten Heinrich Sohn, Kaiser Heinrich V., hatte wiederum Krieg mit den deutschen Fürsten. Sein Kriegsvolk, von Graf Hoher von Mans- feld geführt, verlor gegen die Sachsen ein wichtiges Gefecht ani Welfesholze zwischen Heästedt und Saudersleben 1115. Wiprecht von Groizsch durchrannte den Hoher von Mansfeld. — In neuerer Zeit, als man wegen der Reformation mit Kaiser Karl V. zerfiel ward der schmalkaldische Krieg geführt. Man stritt 1547 bei Mühlberg an der Elbe, unweit Torgau. Karl siegte und nahm den sächsischen Churfürsten Johann Friedrich gefangen. — Im folgenden Jahrhundert wüthete durch ganz Deutschland der dreißigjährige Krieg mit allen Gräueln der Verheerung. Da ward Magdeburg von den Kaiserlichen belagert, trotz ruhmvoller Vertheidigung endlich erstürmt und auf Befehl des Generals Tilly in Asche gelegt; das Feuer verschonte nur den Dom und wenige Häuser. Aber im gleichen Jahre (1630) ward Tilly für seine Grausamkeit bestraft. Gustav Adolf, der Schweden- könig , kam den Deutschen gegen den Kaiser Ferdinand zu Hülfe und erstritt großen Sieg beim Dorfe Breiten seid unweit Leipzig. Der verwundete Tillh floh mit Schmach beladen; das frühere Glück kehrte ihm nicht wieder, denn auch im südlichen Deutschlande (am Lech) mußte er vor dem Schwedenkönig weichen und starb bald nachher. Etwas über ein Jahr nach jenem Leipziger Treffen ward nahe der früheren Wahlstätte eine noch blutigere Schlacht bei Lützen unweit Leipzig geliefert (16. Nov. 1632), wo der kaiserliche General Wallenstein überwunden wurde, aber Gustav Adolf, der Sieger, das Leben verlor. Auf der Todesstätte ist ein Denkmal errichtet. Wer kennt nicht die neuesten Schlachten in denselben Blachfeldern, nämlich den Kampf bei Großgörschen und Lützen, wo Napoleon den 2. Mai 1813 Sieger war, und den 16. und 18. Oktober 1813, wo er bei Leipzig über- wältigt wurde? Bis daher war er Oberherr im nördlichen Deutschlande seit deni 14. Oktober 1806, wo die Preußen, unweit Jena und Auerstädt, unter- lagen. — Auch weiter unten ist links von der Saale nicht weit von Merseburg ein berühmtes Feld, nämlich bei Roßbach, wo Preußens Friedrich 1757 ein mehr als doppelt zahlreiches französisches Heer in die Flucht schlug und 7000 Gefangene machte. Rechts von der Elbe an den Lausitzer Bergen hat derselbe König viel mit den Oestreichern gestritten und besonders furchtbar bei Torgan au der Elbe 1760, wo General Daun von ihm überwunden ward. — In der neuesten Zeit kurz nach dem erwähnten blutigen Tage bei Görschen, zog der
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