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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 104

1855 - Mainz : Kunze
102 Mittel-Europa. sein beharrlicher Muth dient der deutschen Jugend zum Muster, auch seine weise Benutzung der Zeit. Männer ohne innern Werth hatte er nicht gern um sich, wissenschaftliche und geistvolle Köpfe bildeten seine Gesellschaft. Er achtete Selbständigkeit, Gedankeukraft und freimüthiges Urtheil. Wir besitzen von ihm eine Reihe lehrreicher Schriften, Briefe n. Gedichte, die er ungeachtet seiner Thä- tigkeit in kriegerischen und Regierungsgeschäften nkdeischrieb. Seine „Geschichte meiner Zeit" ist vortrefflich. — Rheinsberg südwärts von Entstehung der Havel, in der Nähe vieler Seen, deren einer sich dicht an das Städtchen erstreckt und durch seinen Wasserspiegel die Gegend verschönert. Schloß und Garten zu Rheinsberg sind auf immer merkwürdig, denn Friedrich bewohnte sie als Erb- prinz und nachmals sein ausgezeichneter Bruder Heinrich. - Fehrbellin, südlich von Rheinsberg, wo der Churfürst Friedrich Wilhelm, ein würdiger Vorfahr Friedrichs des Großen, im I. 1675 die-Schweden schlug. Neuere Schlachtfelder sind: bei Großbeeren, nicht weit von Berlin, und bei Benne- witz nördlich von Wittenberg, wo 1813 die Franzosen besiegt wurden. — Bran- denburg an der Havel mit 19000 E., ein alter nach Auswanderung der Sen- nen und Einwanderung der Wenden unter dem Namen Brannibor bekannter Ort. Die Umwohner hießen nach dem Fluß die Havler; sie selber nebst andern wen- dischen Nachbarvölkchen nannten sich Milzen oder Berühmte. Mehrmals mußten sie den Kaisern sich unterwerfen. Wirklich bezwungen wurden sie erst von dem Anhaltischen Fürsten Albrecht der Bär. Dieser tapfere Ritter erhielt 1132 vom Kaiser Lothar die Grafenwürde über die alte Mark in der langen Börde an der Elbe, da wo der Ort Salzwedel liegt, der Havelmündnng gegenüber. Als Markgraf hatte er die Mark oder Gränze Sachsens gegen die Wenden zu schirmen und benutzte die Gelegenheit zu Eroberungen. Südlich an der Elbe bis über Wittenberg auswärts, und östlich über die Spreemündung hinaus, unterwarf oder vertilgte er die Bewohner und lud zum Anbau verheerter oder noch unbebauter Felder niederländische Bauern (d. h. aus dem untern Rheingebiet) ein. Auch neue Orte entstanden, z. B. Berlin, und das ursprüngliche deutsche Land begann wieder deutsch zu werden, und erhielt den Namen Mark Brandenburg. Albrechts Familie regiert nicht mehr; sie erlosch nach ein paar Jahrhunderten. Andere Fürsten strebten nach dem Besitz der Mark, bis der Nürnberger Burg- graf, Friedrich von H o h e nz o l le r n , sie für 400,000 Goldgnlden oder Dukaten vom Kaiser Siegmnud dem Luxemburger im Jahr 1415 erkaufte. 2. Untere Elbe. Man bemerkt dasselbe, was an der untern Weser, daß nämlich der Strom den Sand rechts und links bei Seite geschoben, selbst aber von Acker- und Weideland begleitet wird; besonders an der Havel- mündung und gegenüber bei Werben zeichnet sich die ebenewiesche (5 M. lang, 2 M. breit) durch Fruchtbarkeit aus. Das ganze Ufer- land hinab von der Magdeburger Gegend bis Harburg war in ur- alter Zeit der Sitz der Langobarden, durch lüneburgische Haiden
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