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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 124

1855 - Mainz : Kunze
122 Mittel-Europa. und Altweichsel bilden aber zuvor einen langen See, Frisches Haff genannt, der durch eine schmale sandige Landzunge oder Nehrung bei- nah ganz vom Meere getrennt ist. In dieses Haff ergießen sich- das Flüßchen Passarge und der größere Küstenfluß Pregel, der aus dem Spirding-See seinen Ursprung nimmt. Länge des Weichselftroms 140 Meilen. Die Karpathen sind grade im obersten Weichselgebiet sehr hoch, einige Gipfel über oder nahe 8000', B. der Krywan, die Spitze von Lomnitz, und die von Käsmark, woran der Popper oder Poprad (Nebenfluß der Dünajecz, zur Weichsel gehörend) hinfließt. Nur 2'/, Stunde von der Stadt Käsmark ist der kleine grüne See, durch Granitmassen eingefaßt, die sich rechts und links 5000' erheben. Die Waldungen daselbst sind von gewaltiger Ausdehnung, großenthcils Nadelholz. An Metallen, Salz und andern Mineralien Ueberfluß. Nur kommt der Reichthum des Gebirgs mehr den Gebieten der Waag und Theiß (also den ungrischen Ländern) zu gut, weil die Karpathen den längsten Abfall mit Aesten und Borbergen nach Süd haben. Auf der Nordseite ist der Abfall kurz und das hüglichte Vorland wenig ausgedehnt. Gar bald, wo Weichsel und San sich ver- einigen, beginnt die Ebene, die sich links übers Warthagebiet grad ans und rechts durch Polen, Preußen, Litthauen und Rußland erstreckt. In dieser Ebene wechselt leichtes, oft gutes Ackerland mit dürrem Sandfeld und sehr großen Wäl- dern. Der beste Weizenacker findet sich an der Gränze von Altlitthauen. — An den Flußufern sind 'weniger Wiesen als bruchige Strecken, so wie im Wartha- und Netzegebiet. Jedoch ist kein Moor der Weichselgegenden mit den ungeheuren Morästen und Sümpfen zu vergleichen, die weiter im Ost das Gebiet des Przi- piec überlagern. Die Abdachung zur Ostsee ist gar unmerklich. Und weil unfern dem Küstenlande Hügelreihen hervortreten, so haben sich, wie in Mecklenburg und Pommern, Landseen gesammelt, die im unteren Weichselgebiet kaum zu zählen sind. Ueberhaupt sind die Ostseeküsteu mir einer Verbrämung ans Landseen von der Eider bis zum Niemen besetzt. Diese Verbrämung legt sich jenseit des Rie- men weiter ins Land hinein und umzieht im Bogen den finnischen Meerbusen. Im No. Petersburgs, und in Finnland, ist bei der Unzahl der Landseen fast mehr Wasser als Erde. Den Seegürtel aber erblickt man grade da, wo Küsten- flüsse ihren Anfang nehmen und kleines Gehügel Züge von Landhöhen bildet. §. 2. Der große polnische Theil. Das Stromgebiet läßt sich am besten nach der Sprachgränze ab- theilen. Die bei weitem größere Hälfte von den Gebirgen hinab bis nahe der Stadt Thorn wird von Polen, der untere Küstenstrich von Deutschen bewohnt. Ortschaften im polnischen Theil: Wir beginnen im Süden mit Wieliczka, einem Bergflecken am Fuß der Karpathen, merkwürdig durch seine Salzbergwerke, die jährlich an 700,000 Ctr. liefern. Etwa 400 Schritt vom Orte steht ein hölzernes Gebäude über dem Hauptschacht. Zum Einfahren erhält
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