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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 180

1855 - Mainz : Kunze
178 Mittel-Europa 1622) von der Uebcrmacht Tillys besiegt, und in der äußersten Noth war, wo es kaum möglich schien zu eutrinneu, da beschlossen 400 treue Pforzheimer Bür- ger sich aufzuopfern; sie allein hielten mit Löwenmuth die Feinde auf und fanden ihren Tod, während der Fürst mit den Seinigen glücklich entkam. Hall oder- schwäbisch Hall am Kocher, ehemalige Reichsstadt mit einer Saline, die jährlich 95000 Ctr. liefert; Heimat Gräters, der für deutsche Alterthümer und nordische Mythologie viel gethan. Die Häller (eine kleine Münze) wurden hier zuerst ge- prägt. Zu Kupferzell, nördl. davon, schrieb Jnlius Weber seine Briefe eines durch Deutschland reisenden Deutschen — Mancher kleine Ort des Neckargebiets hat genievolle und gelehrte Männer hervorgebracht; ans Jagstadt war der Histo- riker Schlözer, aus Nürtingen der Theolog Plank, aus Leonberg der Theolog Paulus und der Philosoph Schelling, aus Waldenbuch der Bildhauer Dannecker, aus Tiefenbrunn der anatomische Forscher Gall u. a. m. 8. 7. Mittelrheinisches Gebiet mit den bedeutenden Nebenflüssen Main und Mosel. Ebenen finden sich hier wenige; selbst die am untern Main ist nur als kleine Fort- setzung der oberrheinischen zu betrachten. Fast alles ist entweder sanf- teres Hügelland, oder bergiges im Durchschnitt 1000 bis 1500' hohes Plateau, mit mehr oder weniger vorragenden Kuppen. Das Hügelland finden wir besonders im Maingebiete, und an der obern Mosel west- wärts von den Vogesen. Am meisten gebirgig, links über die mittlere Maas hinaus und rechts bis zur Eder und Diemel, ist der große Land- strich, der inmitten vom Rheinstrom, quer von Osten uno Westen her von der Lahn und Mosel durchschnitten wird, und seines vorherrschen- den Gesteins wegen Rheinische Schiefergebirge heißt. — Sehr verschie- den ist also das mittelrheinische vom oberrheinischen Gebiete, außer daß die weite Maingegend in Annehmlichkeit und Fruchtbarkeit mit der am Neckar, so wie die Landschaft von Wiesbaden bis über Rüdesheim hinaus mit der Westseite des Schwarzwalds um den Vorrang streiten kann. Der Strom selbst aber, der sich als Oberrhein in flacher un- schöner Umgebung hinwindet, erhält erst bei Mainz und mehr noch bei Bingen an der Mündung der Nahe jene Herrlichkeit, die ihn zum ersehnten Reiseziel aller Freunde der schönen Natur macht. Wir gehen nun zur Betrachtung der einzelnen Gebirge über, und zwar zunächst derer, die das rheinische Schiefergebirg bilden. Der Hunsrück (Hundsrücken) niedriger als die Vogesen, doch an einigen Stellen, besonders im Hochwald, 2500' hoch, ist ein rauhes Kalk- und Schiefergebirg zwischen Rhein, Nahe und Mosel. Er steigt zwischen Trier und der obern Nahe bedeutend als Hochwald und Jdarwald in langgedehnten Bergen auf. Von da zieht ein Rücken No. zu dem mächtigen dunkeln Sonwald, der südl. gegen Kreuznach und Bingen ab-
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