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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 214

1855 - Mainz : Kunze
212 Mittel-Europa. der von Coblenz gleich stellen kann. Die malerische Einfassung des Donanihals setzt sich von hier bis unterhalb Dürrenstein fort. — Linz mit 29000 E. an der Donau, oberhalb der Trannmündung, nach neuester Fotificationsart stark be- festigt. Die Eisenbahn znm Trannsee ins Salzkammergnt, und auf der andern Seite nach Budweis in Böhmen, war die erste in Deutschland. Schade, daß die vielgelobte Linzer Frauentracht, schwarzes Mieder und Goldhaube, immer mehr verschwindet. In der Schweiz bemerkt man leider dasselbe, und doch steht Dauer der Volkstracht mit Dauer der Volkssitten im Bunde. Ischl, mitten im Salzkammergnte an der Traun, ist gegenwärtig ein besonders vornehmer Badeort, die Lage aber auch höchst anziehend; rings herum sind Ausflüge in die Alpen zu machen und zu den Seen von Hallstadt, Mondsee u. s. w. Der Schafberg bei St. Wolfgang gilt für den dortigen Rigi, trägt auch ein Gasthaus auf seinem Gipfel. Mühsamer ist die Wanderung auf den 9200' hohen Dach- stein, die man von Hallstadt aus gewöhnlich Nachmittags antritt; man über- nachtet dann in einer hochgelegenen Almenhütte, geht andern Tags früh zum Karls-Eisfelde hinauf, einem mächtigen um nackte Felsen hinziehenden Gletscher, und beeilt sich, von da den Gipfel des Dachsteins zu erklimmen, der nahe scheint, aber noch 3 Stunden Anstrengung erfordert. Die Aussicht ist höchst belohnend. Zur Heimkehr pflegt man den Weg am herrlichen Strubfall vorbei zu nehmen. Siehe oben S. 135 u. 147. Hildberg, altes Bergschloß; Wenzel von Böhmen, deutscher Kaiser, wurde hier 1394 vom Ritter v. Stahrenrberg gefangen gehalten. Dürrenstein an der Donau mit Trümmern einer Burg, berüchtigt durch die Gefangenschaft des Königs Richard Löweuherz; Ritter Hademar von Knenriug, Vater der sogenannten Hunde von Kuenring, war sein Kerkermeister in Auftrag des östr. Herzogs Leopold. Pöchlarn an der Donau mitteuwegs zwischen Linz und Wien, war die älteste deutsche Burg zur Vertheidigung der Mark gegen die Magyaren oder Ungarn. Wer kennt nicht aus dem Nibelungenliede den Markgrafen Rüdiger und die Hochzeit seiner Tochter mit Gieseler auf Burg Bechelaren? Die Mark hieß die östliche oder Osterriche, woraus im 12. Jahr- hundert Kaiser Friedrich Rothbart ein eignes Herzvgthum machte. Als die da- malige Herzogöfamilie ansstarb, versuchte Ottokar von Böhmen sich ihrer Be- sitzungen zu bemächtigen; aber Rudolf von Habsburg vereitelte seine Absichten und verlieh das Land seinem Sohne. Steter an der Enz mit 10000 E. Blumauers Geburtsort; auf dem Bergschlvß hausete in ältester Kaiserzeit der Graf des Trauuganes. Die Grafen machten ihre Würde (oder Amt in Rechts- und Kriegsachen) erblich und gelaugten alsdann zur Regierung des Landes an der Muhr, das früher zum Herzogthum Kärnthen gehörte, und nunmehr Markgraf- schaft Steyer hieß. Gar bald ward es ein Theil des Herzogthums Oestreich. — Zu den Merkwürdigkeiten der östreichischen Donaugegeudeu oberhalb Wien, und der benachbarten Alpenthäler, gehören die viel besuchten Wallfahrtsörter Maria Taferl nördlich von Pöchlarn und Mariazell südl. vom Oetscher; und mehrere Klöster, z. B. die Beuedictiner-Abtei Gottweih, dessen Abt Bessel vor 100 Jahren in seinem eronicon golwicense eine Karte von den altdeutschen Gauen entwarf; die Abtei Admont am Ende des „Gesäuses", d. h. eines 5 <
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