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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 227

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet der Donau — Ungarn. 225 Die Bosniaken und Serwier sind slawischen Stamms, doch gar verschieden. Jene sind roh und räuberisch, meistens dem Islam zugethan, von einem türkischen zu Serajewo oder Bosna Serai wohnenden Pascha regiert; die Serwier da- gegen, griechisch christlich geblieben, weit gesitteter, von vorzüglichem Naturell, freiheitliebend und tapfer, stehen unter einem eignen Fürsten, der zu Kr a g uj evaz seinen Sitz hat. Von dem poetischen Sinn der Serwier zeugen ihre Volkslieder. Es findet sich keine Leibeigenschaft bei ihnen, und Türken dulden sie nur als Be- satzung der Festung Belgrad. Ehmaliger Hauptort war Nisia, wo Kaiser Con- stantin zur Welt kam. Im Süden Serwiens, nahe dem Gebirg Skardns, liegt die fruchtbare 70000 Schritt lange Hochebene von Kossowo oder Amselfeld, in der Kriegsgeschichte bekannt, besonders durch des serwischen Königs Lazarus Niederlage und Tod 1389, wo aber auch Sultan Amurath I. unter dem Dolche des Milosch fiel; und 1448 durch die Niederlage des tapfern Ungar Joh. Hunyad, der vor Amurath Ii. weichen mußte. Die Bulgaren, vor Zeiten den byzantinischen Kaisern furchtbar, reden einen slawischen Dialekt, sind griechisch-katholisch, und können für friedliche Halb- barbaren gelten; ihr türkischer Pascha hat seinen Sitz in Sophia oder Sardika. — Die Wallachen sind ein Mischvolk, zum Theil von romanisirten Daciern abstammend, und reden halb latein halb slawisch. Sie stehen unter einem Fürsten oder Hospodar als Vasallen der Pforte; ihr Hauptort ist Bukarest. In gleicher Weise hat die Moldau einen Hospodar, der zu Jassy residirt. — Bessara- bien mit der Festung Ismail, östl. des Pruth, am Delta der Donaumündungen, gehört nicht mehr zum türkischen Reiche, sondern den Russen, die leider auch den Ausfluß der Donau beherrschen. Ix. Nordostküste des adriatischen Meers. Julische Alpen unv kroatisch dalmatische Berge bilden durch ihre Abstufung diesen Küstenstrich, der am Jsonzo beginnt, an der Bai von Cattaro endet, und größtentheils zum Kaiserthum Oestreich gehört. Er enthält: 1) das Gebiet des Jsonzo, die Küste von Triest und die ge- birgige Halbinsel Istrien. Der Adel dort ist deutsch, die meisten Bewohner der Seeplätze italisch, das übrige Volk wendisch. Orte: Jdria, wichtig wegen seines reichen doch höchst ungesunden Quecksilberbergwerks, womit eine Zinnoberfabrik verbunden. Im Südosten sind Aeste und Thäler julischer Kalkalpen vom großen Birnbaumer Wald überdeckt, der mit mächtigen Eichen prangt. Dagegen streckt sich südwestlich, zwischen dem Adelsberger Thal und der Triester Küste, der Karst hin, ein kahles blos von schwarzen Schafheerden benutztes Gebirg. Görz am Jsonzo hat schon italisches Klima, öfters noch im December blühen Nelken und Rosen. — Triest im Anfang des vorigen Jahrhunderts kaum von 7000 Menschen bewohnt, jetzo der bedeutendste Handelsplatz der östr. Monarchie, mit einem Freihafen, hat 500 Schiffe, 16 Dampfboote und 75000 E. Nach dem Schacht'- Geographie 6. Aufl,
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