Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 251

1855 - Mainz : Kunze
a l s Weltkörper. 249 Sonnenlicht — behaupten unsere Physiker und stützen sich dabei auf vielfältige Beobachtungen über die sogenannte Interferenz des Lichtes — eine nur unendlich feinere und geschwindere Undulation, die sich anscheinend gradlinig von der Sonne nach allen Richtungen hin verbreite *). — Mag dem nun sein wie ihm wolle, so viel ist gewiß, daß die Strahlen des Sonnenlichts die Eigenschaft besitzen, in dem Augenblick, wo sie mit der Luft und andern Körpern unserer Erde sich ver- binden, Wärme daraus zu entwickeln; und zwar desto mehr, je senkrechter sie fallen, je niederer die Luftschicht und je empfänglicher für Wärme der Körper ist, den sie treffen. — Nebrigens behaupteten Herschel und Schröter die Sonne sei an sich dunkel, doch von einer außerordentlichen Lichtatmosphäre umgeben, die hie und da'sich öffne, so daß man hindurch ans den Sonnenkörper blicken könne; diese Oeffnungen seien, was man gewöhnlich Son neu flecken nenne. Ein solcher Fleck, der geraume Zeit sich erhielt und in fast 13 Tagen mitten durch die Sonnenscheibe von einem Rand zum andern rückte und nach eben so viel Zeit wieder am vorigen Rand zum Vorschein kam, hat die Vermuthung erneuert, daß die Sonne sich um ihre Axe drehe und zwar in beinahe 26 Tagen, und gleichfalls östlich. Da nun die Rotation einer Kugel auf ein Fortrücken im Raum schließen läßt, wie es bei der Erde und den übrigen Planeten der Fall ist, so scheint es, daß auch die Sonne ihre Bahn habe, welche aber, das ist noch unerforscht. Es werden noch Jahrhunderte oder Jahrtausende dazu gehören, ehe die Astronomie Veränderungen genug erblickt hat, woraus sie bündige Schlüsse ziehen kann; denn die Bahn eines so ungeheuren Körpers muß nothwendig von ungeheurer Länge und Dauer sein. §. 9. Die Planeten. Mit der Sonne bilden die Planeten ein eignes System. Ihre Entfernung, Bahn u. Größe können ebenfalls gemessen werden. Sie drehen sich nach dem Maaße ihres Umfangs und ihrer Schwungkraft in verschiedenen Zeiträumen um ihre Are und um die Sonne, als den gemeinsamen Mittelpunkt, jedoch nicht in einer Cirkelbahn, sondern in einer elliptischen, d. h. in länglicht gekrümmten Kreisen. Die scheinbare Bewegung der Planeten war immer schwer zu er- klären. Denn zuweilen verändern sie ihre Lage gegen die Firsterne oft *) Der Schall durchläuft in einer Secunde 1024 pariser Fuß. Das wußte man längst. Chladni untersuchte nun die Schwingungen verschiedener Töne. Ihm zufolge macht der tiefste Ton (der einer 32füßigen oben und unten offenen Orgelpfeife) in einer Sekunde 16 Luftschwingungen oder Schallwellen, jede von 64' Länge; dagegen der höchste Ton einer weiblichen Singstimme (das dreige- strichene e) 1289 Schwingungen in derselben Zeit. Je höher der Ton, desto kürzer, geschwinder und zahlreicher seine Wellen. Solche Ergebnisse mußten zu dem kühnen Versuche ermnthigen, auch Lichtschwingungen einer Messung und Berechnung zu unterwerfen. Aber welche unfaßbare Schnelligkeit und Kürze hat sich hier offenbart! 576 Billionen Wellen in einer Sekunde!
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer