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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 290

1855 - Mainz : Kunze
288 Die Oberfläche der Erde. Anmerk. 1. Im Verhältniß zur Dicke der Erdkugel sind solche Höhen sehr gering, allein für unser Auge, das die Masse des Erdballs nicht damit zu vergleichen hat, und mehr noch für die Mannigfaltigkeit der Production des Bodens, für Abwechslung des Climas, für Erzeugung fließender Gewässer, und deshalb für den Verkehr der Menschen unter einander, von der höchsten Wichtig- keit. Was wären die Länder ohne die belebenden Flußadern! Anmerk. 2. Außer den in obigem Verzeichniß mit aufgeführten Vul- kanen oder Feuerbergen zählt mau auf der Erde noch fast 200. Sie rauchen gewöhnlich; öfters aber erheben sich Feuersäulen aus ihrem Schlunde oder Trichter (Crater) und von Zeit zu Zeit werfen sie Asche, Steine und Ströme glühender geschmolzener Materien (Lawa) ans, wodurch Umgegenden verwüstet, oft Dörfer und Städte verschüttet werden. Ein donnerähnliches Getöse geht den Ausbrüchen vorauf. Hernach folgt Ruhe, oft Jahre lang; doch flammen manche Vulkane unablässig, wie der Berg auf der liparischen Insel Stromboli nördl. von Sicilien. Merkwürdig ist es, daß mit geringen Ausnahmen sich die Vulkane in der Nähe des Meers finden, also in Küsten- ländern und auf Inseln. — In der Lawa trifft man Spuren von Schwefel und Eisen, und vermuthet, daß ungeheure Lager solcher Stoffe, wie auch von Stein- kohlen und Alaunschiefer, die sich durch Hinzutritt des Wassers erhitzen, den unterirdischen Heerd der Vulkane bilden. Auch werden schwefelsaure Salze häufig in ihrer Nähe gefunden. Wahrscheinlich sind es die eingeschlossenen heißen Dämpfe, wodurch sich Erd- und Steinarten in jenen glühenden Brei verwandeln, der als Lawa ansfließt. Uebrigens müssen die gährenden Massen im Innern von ungeheurer Ausdehnung und ihre Luftentwickelung entsetzlich sein, da die Ausbrüche gar oft vou Erdbeben begleitet werden. Siehe hernach §. 42. §. 34. Benennungen der Landstriche nach ihrer höheren und tieferen Lage. Oben im 1. Abschnitte ist schon von Gebirg formen, Abda- chung, Abstufung, Berg-, und Hügelland gesprochen; und im zweiten sind manche Thal ebenen, z. B. am Rhein und an der Rhone, Hochebenen z. B. in Baiern, Tiefebenen z. B. in der Lombardei und llngarn, auch große Flach- und Tiefländer wie in Rorddeutschlano und in Osteuropa erwähnt worden. Um so kürzer können wir hier einige Benennungen erörtern, die man den Ländern ihrer höhern und tiefern Lage und Gestaltung nach zu geben pflegt. 1) Hochebene oder Hochplatte (Plateau) ist ein Landstrich von geringer oder sanft wechselnder Abdachung, sobald seine Erhebung überm Meerspiegel beträchtlich ist *). Die Hochebene kann wellen- *) Das Wort beträch tlich ist immer relativ, darum ist es hier mit Fleiß gebraucht; es läßt sich kein Minimum für ein Plateau bestimmen, so wenig sich eine allgemein gültige Höhe zur Unterscheidung von Hügel und Berg festsetzen läßt. Manche nehmen jedoch 500' als Minimum an.
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