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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 381

1855 - Mainz : Kunze
Asien 379 — Siidost-Jnseln. und ahmt in vielen Stücken der englischen Colonialverwaltung nach, außer in Hinsicht auf Volksbildung. Für indisches Schulwesen geschieht nichts, kaum etwas für die Kinder der Europäer. Die alte Krämerpolitik, den Gewürzbau, damit die Preise nicht sinken, auf gewisse Orte (z. B. die Gewürznelke auf Amboina, die Muskatnuß auf Banda), zu beschränken, hat sie jedoch aufgegeben, und mit Erfolg fremde Produkte, denen das Klima zusagt, einheimisch zu machen gesucht. So sind Jawa und Sumatra wahre Kaffeeläuder geworden, mtb der ceilonische Zimmt gedeiht auf Borneo. Zucker, Indigo und Baumwolle geben reichlichen Ertrag, Kochenille wird gewonnen, und selbst den Theestrauch läßt sie durch Chineser kultiviren. Die Kriegsmacht ist nickt groß; der reguläre Theil derselben nur 5000 Europäer und 15000 Jawaner. Trotz dem ist die Erhaltung der Kolonialherrschaft sehr kostspielig, auf der andern Seite aber auch von höchstem Werthe, denn ohne den Gewinn, den die Kaufleute dabei machen, wäre Holland nicht im Stand, die Zinsen seiner ungeheuern Staatsschuldenmasse aufzubringen. Das holländische Ostiudien soll 9000 Q. M. umfassen mit 10 Will. Bewohnern, worunter nicht mehr als 80000 Europäer. Die wichtigste dieser Besitzungen ist Jawa, das ihnen fast ganz gehört, da 2 noch unlängst freie Sultane im Innern jetzt ihre Hoheit anerkennen, Die Insel hat 5 Mill. Men- chen, worunter 100000 Chineser und etwa 30000 Holländer. Orte: Batavia mit 60000 Einw., Hauptstadt des holländischen Indiens, im Jahre 1619 gegrün- det, Sie bat ein eignes chinesisches Quartier, die Europäer fliehen aber die höchst ungesunde heiß feuchte Luft und wohnen in der etwas höhern Nachbarschaft, besonders zu Weltevreden; der Oberstatthalter zu Ryswvk. Nächst große Orte sind Surabapa (mit 90000 E,), Samarang (mit 50000 E.), der neue Hafen Dschilatjap an der Südküste, und Scheribon mir einer der stattlichsten Moscheen. Stark bevölkert sind die fürstlichen Sitze Srrrakarta und Djokjokarta im Innern. Auf Sumatra sind noch völlig unabhängige Staaten, namentlich die Ver- bündeten der Bataks. und air der Nordspitze der von Atschiu mit der alt- malaiischeu Handelstadt Atschin, dem Sitze des Sultans. Doch gehorcht wohl V3 der großeu Insel (und noch dazu das beste Küstenland, nicht das waldig- sumpfige, das gegen Malakka über liegt) den Holländern, mit den Städten Padang, Benkulen und Palembang. Letztere hat 25000 E. Ein Zeichen von der Veränderung des Kolonialsystems ist die Erklärung Padangs und einiger andern kleinen Küstenorte zu Freihäfen. Das hiesige Tihkholz ist vorzüglich, die Rafflesia mit drei Fuß breiter brauusarbiger Blume ist eine Merkwürdigkeit; auch wird Sumatras feines Gold gerühmt, und die benachbarte Insel Banka hat gute Zinngruben. Nicht unwichtig sind die Niederlassungen aus Borneos Süd- und West- küste, besonders die zu Banj ermassing. Sie umfassen bereits den siebten Theil der 10000 Q. M. großen Insel, die einen Reichthum tropischer Produkte, auch Gold und Diamanten, vorzüglich aber Steinkohlenlager enthält. Die G'- birge im Innern haben Gipfel von 4000, wenige von 6000'. Thätige Vulkane finden sich nicht. Drei Hauptströme, deren einer schon 50 M. weit von einem Dampfboot befahren wurde, bieten sich als Haudelswege dar, und die Dajaks,
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