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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 383

1855 - Mainz : Kunze
A s i e n Vorder-Jndien. m Spanier seine Kolonien nicht so betriebsam zu benutzen als der Holländer. Hauptort und Sitz des General-Kapitäns ist die reizende, meist von Chinesern und Tagalen bewohnte Stadt Manila, mit 140000 ©tmx>. auf Luzon. Die Zahl der eigentlichen Spanier auf den Philippinen wird nur auf 8000 angegeben. Vorder-Jndien oder Halbinsel diesseit des Ganges. Es liegt südlich des Himalaya zwischen den Mündungen des Indus und Bramaputra, dem persischen Meere und dem bengalischen Golfe, und umfaßt 60000 Q. M., folglich 5mal mehr als Deutschland. Die Entfernung Kaschmirs vom Kap Komorin beträgt an 880 Meilen. Den großen Raum zwischen Himalaya- und Windhya - Gebirgen nennt man Hin dost an oder Hinduland, dessen östlicher Theil am untern Ganges Bengalen heißt; zu dem westlichen, nahe dem Jndusdelta, gehört das Land Guzurate zwischen den Buchten von Kutsch und Kambaja. — Südlich des Windhya-Ge- birgs, im Innern der eigentlichen Halbinsel diesseit des Ganges, dehnt sich das große Tafelland von Dekan aus, dessen mittlerer Strich am Godavery Golkonda, der nördliche vom Nerbudda bis Bengalen Gondwana, und der südlichste an den Nil Gerris Mysore heißt. — Die schmale Westküste neben Dekan führt von Nord nach Süd die Namen Konkan, Kanara und Malabar; das breitere Ostküstenland theilt sich ab in: Orissa, die Cirkars und Karnatik, dessen Küste Coromandel heißt. — Die Palkstraße trennt Coromandel von der Insel Ceylon; vor der Küste Malabar liegen die Inselgruppen der Lakediven und Malediven. Vom kühlen Himalaya bis weit in die heiße Zone sich hinein streckend hal Indien verschiedene klimatische Stufen und den mannigfachsten Bodenwechsel; dem höchst fetten Tieflande Bengalens gegenüber liegt die schon oben genannte Jnduswüste, die indeß mit mehreren Oasen besetzt ist. Alle 3 Naturreiche bieten eine Fülle von Produkten dar. Das animalische enthält zwar reißendes und giftiges Wild genug, z. B. Leoparden, Königstieger, Brillen- und Boaschlangen, aber auch Pfauen und Fasanen, Papagaien, Flamingos, Gazellen und Schild- kröten, Perlenmuscheln bei Ceylon, und besonders den nützlichen Elephanten, und die Hausthiere: Ziege, Rind, Büffel, Pferd u. s. w. Auf die Pflege des letzteren wenden die Engländer große Sorgfalt, indem sie unter andern 3 große Gestüte zu Benares, Haupur und Hissar. das letztere für 14000 Stück, angelegt haben. — Unter den Mineralien besitzt die Halbinsel die nützlichsten sowohl als die theuersten. Manche Flüsse des Himalaya und des Nil Gerri führen Goldsand mit sich, und Golkonda ist wegen seiner Diamanten altberühmt. Daß die Eng- länder ein ungeheures Steinkohlenlager in Bengalen entdeckt.und ein ähnliches auf der Westküste an der Bai von Kutsch, wird der tüchtigeren Betreibung des Bergbaus auf Eisen, Kupfer, Silber, Zink rc. zugut kommen. — Im Pflan- zenreiche findet der Botaniker die schönste Ausbeute; die Wälder liefern Tihk- holz znm Schiffbau; an Palmarten ist große Mannigfaltigkeit, wie an den Handelsprodukten: Indigo, Baumwolle, Opium (besonders aus dem Plateau von
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