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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 392

1855 - Mainz : Kunze
390 Asien — Vorder-Jndien. mit 60000 E., war einmal eine glänzende Residenz Aurengzebs; nordwestlich davon die Felsentempel Ellore's. f. Der Staat Travancore ganz im Süden auf der Küste Malabar, mit 1 Mill. Bew., worunter 90000 Christen. Der braminische Rajah wohnt zur Sommerzeit in Trivanderam und Winters in Travancore. g. Das Land Sinde am untern Indus, 2vz tausend Q. M., mit einer aus allerlei Stämmen gemischten Bevölkerung von V/2 Mill. Menschen, von Emiru der Beludschen schlecht regiert. Es soll die ursprüngliche Heimath der Zigeuner sein. Orte: Haide rabad, Tatta, Sewun und der gute Hafen Koradschi, lauter Städte, deren Bewohnerzahl nicht 20000 übersteigt. Die Britten haben unlängst (1843) in Sinde durch ihren General Rapier die Ober- hand gewonnen. Es mußte ihnen sehr daran liegen, das Indusdelta zu be- herrschen; ihre Dampfschiffe fahren den Strom hinauf bis in den Sutledsch. h. Königreich Lahore oder der Staat der Sihks — in Pendschab gelegen, also westl. des Sutleosch, mit 5 bis 7 Million Bewohnern. Ueber das Pendschab siehe oben S. 337. Das Wort Sihk heißt Schüler und bezeichnet die Bekenner der Lehre Raueks. Ihre Religion, weit geläuterter als die der Bramaverehrer und der Moslems, vereinte sie zu einem kräftigen Volke, das sich trotz der grausamen Verfolgung durch Großmogule und persische Despoten zu erhalten wußte. Ohne die Vertheidigung dagegen würden sie friedliebende Verehrer des einzigen Gottes und Vaters der Menschheit sein, nach dem Vor- bilde ihres frommen Religionsstifters Ranek, der 1540 gestorben ist. Im Kampfe aber mit den Moslems wurden sie kriegliebeud und verwilderten. So trefflich die Reform Raneks war — denn er entsagte der Kastentheilung wie dem Götzendienste, und der unterste Sudra, der zu seiner Lehre übertrat, galt ihm nicht weniger als der Bramin — so sehr artete sie aus. Um ihre Häuptlinge (Sirdars) sich schaarend, wurden sie ans Vertheidigern, Angreifer und Räuber, und zuletzt unter einander uneins. Einer von den verbündeten Häuptlingen machte sich im Beginn dieses Jahrhunderts zum Maha Radscha (Großfürsten) aller Sirdars, vergrößerte seinen Staat durch Eroberungen z. B. Kaschmirs und eines Theils von Kabul mit der Stadt Pischaur, und schlug seine Residenz in Lahors auf. Er hieß Rundfchit-Singh. Seine Kriegsmacht betrug oft, wenn alle Sirdars gehorchten, an 60000 Mann. Rach seinem Tode (1839) traten starke Zerwürfnisse ein, die von den Engländern benutzt wurden; 1846 gerieth ein Landstrich westlich des Sutledsch, und 1849 alles übrige unter brit- tische Botmäßigkeit, nur Kaschmir, einen Theil Lahore's, ließ man dem Ghnlab Singh als abhängigem Radscha. Außer den Sihks, die nur mit Pflug, Hirtenstab und Schwert verkehren, gibt es viele braminische Hindus und Moslemen, und grade diesen verdankt das Land, daß seine sonst blühenden Gewerbe, z. B. die Schahlwebereien Kaschmirs und Amretsirs, die Seidengeschäfte Multans rc. nicht völlig zu Grund gegangen sind. Städte: Lahore am Rawy mir 80000 Einw. Sitz des Maha Radscha, berühmt durch die prächtige Moschee Aurengzebs und durch das unweit der Stadt liegende Mausoleum seines Großvaters Schah Jehangirs. Amretsir
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