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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 412

1855 - Mainz : Kunze
410 Asien — Russische Länder. bis Azow vor, und später ward Katharina Ii. Herrin an der ganzen Nordseite deö schwarzen Meers. Die spärliche Bevölkerung dieser nur in wenigen Strichen, z. B. an der mittleren Wolga, angebauten und meist nur Steppen umfassenden Länder war sehr gemischt. In Kasan und Permien hausten hauptsächlich finnische Stämme, wie Wotjäken, Permier, Tscheremissen rc.; und im Reiche Astrachan theils turkmauisch tatarische Horden, wie Nogaier und Baschkiren, theils eigent- liche Mongolen, namentlich Kalmücken. Zu ihnen gesellten sich nun seit der Er- oberung auch Russen, besonders in den Städten, deren kleine Anzahl d urchneue vermehrt wurde, die in fruchtbaren Landstrichen, z. B. an der Wolga, aber auch am Ural entstanden, sobald man den Metallreichthum dieses Gebirgs entdeckte. Selbst nach Sibirien, dem Aufenthalte mogolischer und tungusischer Stämme und hyperboräischer Volkschaflen (Samojeden, Korjäken, Tschuktschen rc.) wurden Russen verpflanzt, nicht blos des Pelzwerks, sondern auch des Handels mit China, und der Metalle halber, die im Altai und im daurischen Alpenlande zu erbeuten sind. Zuletzt hat sich der russische Koloß, während er in Europa Polen und Finnland verschlang und die Donaumündnngen in Besitz nahm, auch zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere ausgedehnt. Die Gelegenheit dazu war günstig. Fürst Georg von Grusien (Georgien) vermachte sein Land 1801 den Russen, worauf es nicht schwer hielt, in den folgenden Jahrzehnden durch glück- liche Kriege mit Persern und Türken die herrlichen Gegenden südlich des Kauka- sus bis zum Araxes in Besitz zu nehmen. Nur mehrere wackere Bergvölker vertheidigen noch unausgesetzt ihre Unabhängigkeit, und mit Recht, denn kein türkischer Friedensschluß konnte über Volkschasten verfügen, die keine Unterthanen der Pforte waren. Auf eine Abgränzung Asiens von Europa wird in der russischen Staats- geographie keine Rücksicht genommen. Wir könnten also, wenn wir wellten, die Länder an der Ufa, Kama und mittleren Wolga mit zu Asien zählen, und daun würde die Bevölkerung des russischen Asiens sich auf 15 Millionen be- laufen. Besser ist's aber, die Gränze wie oben S- 835 anzunehmen, wonach denn auf russisch Asien etwa 6700000 Menschen nab nur folgende Länder kommen: 1) Sibirien, 18mal größer als Deutschland, mit etwa 2 Mill. Bewohner, doch schickt man jährlich an 8 bis 10000 Sträflinge , meistens Bagabunden, als Ansiedler hin, und an 1700 Verbrecher zu Zwangsarbeiten, besonders in die Bergwerke von Nertschinsk; auch mancher Unschuldige und selbst Ehrenwerthe mag dort sein Leben verseufzen. — Orte: a) in Ostsibirien. Der Hauptort ist Jrkuzk an der Angara, 832 M von Petersburg, er hat 16000 Einw., treibt auch Schifiahrt auf dem See Baikal. Ueber Werchnei Udinsk geht der Weg nach der Stadt Kiachta, die ihr Dasein dem Handel mit China verdankt; jährlich bezieht man 80000 Kisten Thee. Die Silber - und Eisengruben von Nertschinsk liegen an 100 Meilen weiter östlich. Ochozk eine Hafenstadt mit Ueberfahrt nach Kamtschatka. Jakuzk an der Lena ist 1200 und Peter- paulshasen ans Kamtschatka gar 1600 Meilen von Petersburg entfernt. — Viele Inseln, namentlich die Aleuten, die Fuchsinseln (Unalaschka die
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