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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 449

1855 - Mainz : Kunze
44? Afrika — Senegambien und Guinea. Quellengegend der Tafna Jsli am Flüßchen Jsli, berühmt durch einen Sieg Bügeauds. Unweit der Quellen des Schelif: Tekedempt. Senegambien und Ober-Guinea. Auf die Atlasküsten lassen wir die des Kong folgen. Der nördliche Theil, vom Senegal Gambia und Nunnez durchströmt, gegenüber den Inseln des grünen Vorgebirgs, heißt Senegambien; die dem großen Golf zugekehrte Küste hat von den Portugiesen, man weiß nicht aus welcher Ursache, den Namen Guinea er- halten. Als Gränze zwischen beiden gilt die Sierra Leona (Löwengebirg) ein Zweig des Kong. Das etwa 460 M. lange Guinea pflegt man abzutheilen in: Sierra Leonaküste, Pfeffer- oder Körnerküste (nach den Paradieskörnern oder Guineapfeffer benannt), Zahn- oder Elfenbein-. Gold-, Sklaven- und Beninküste. Auf der letztern mündet der Quorra. — Bewohnt sind diese, au tropischen Pro- dukten reichen Länder von einer Menge Negervölker, größtentheils Heiden mit Fetischendienst; nur von der Sahara her haben maurische Karawanen und Mara- buts den Islam nach Senegambien gebracht, von wo er sich längs dem Kong weiter nach Qst verbreitete. Die christlichen Seemächte kümmerten sich weniger um die Einführung ihrer Religion, als um den Gewinn, vor allen um den Sklavenhandel, der hier aufs lebhafteste betrieben wurde. Erst in neuester Zeit haben die Engländer diesen schändlichen Verkehr, wenn nicht ausgerottet, was bei der Ausdehnung der Küstenstriche nicht so leicht ist, doch schwer verpönt. Seit- dem beginnt man auch ernstlich an Verbreitung des Christenthums und euro- päischen Lebens zu denken. ->) Senegambien. Vorn am Meere sandiges Flachland, das im Gebiete des Senegal, wo es am breitesten, sich 80 Stunden weit ins Innere erstreckt. Es würde zur Sahara gehören ohne die Regenzeit und ohne die Ueberschwem- mungen der Ströme und kleineren Flüsse, die von fruchtbaren Gefilden und tropischen Wäldern begleitet sind. Das Gebirg, steil aus den Ebenen aufsteigend, bildet mannigfache Landschaften, die über die Hälfte Senegambiens einnehmen und schon an mehreren Stellen, ihrer Fruchtbarkeit und Schönheit wie ihrer romantischen Wildnisse halber, von Europäern bewundert wurden. Das Klima des Flachlandes gleicht dem der nubischen Wüste. Hühnereier kann man im Sande sieden. Schon im Mai hält sich die Tageswärme auf 32" R. Die Regenzeit, zu Ende Juni beginnend, bringt die furchtbarsten Gewitter und einen Niederschlag, der bis zu Ende Octobers 112 Zoll ausmacht, also mindestens vier- mal mehr als bei uns am Rhein im ganzen Jahre. Die Vegetation hat Aehn- liches mit der abyssinischen. außer daß die trocknen Gegenden den Gummibanm begünstigen. — Wie das Senegalgebiet gegen die Sahara eine natürliche Gränze bildet, so scheidet es auch die braune schlichtharige Bevölkerung der Oasen von der Negerraße, die an seinen Ufern gleich als völlig schwarz in den Volkschaften der Dscholoffer auftritt. Minder schwarz sind die Bewohner der Bergländer, unter denen zwei Stämme am meisten genannt werden: die arbeitsamen gast- freien Maudingos (ihr Stammland 150 M. von der Küste) und die aus- wanderungslustigen Fulahs (Fellans, Fellatahs) die jenseit im Sudan lange
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