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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 455

1855 - Mainz : Kunze
Afrika Nigritien. 453 Häusern aus Backstein und runden Negerhütten, belebt durch Handel, besonders Salzhandel, und Residenz eines muselmännischen Negerkönigs. Mauren und Araber sah er viele, die sich des Handels halber dort aufhalten. Uebrigens fand Caillio, daß die Stadt eigentlich Tim buk tu heiße, und die Leute dort vergnügt lebten, obwohl sie ihre meisten Lebensbedürfnisse von Jenne am Joliba beziehen müßten. Unterdeß hatte nun auch der unermüdliche Ela pp ertön seine Forschungen fortgesetzt, aber auch mit dem Leben bezahlt. Von Badagry war er ins Land Iarriba gekommen, dann an den Strom Quorra, der kein andrer als der Joliba (Dscholiba) sein konnte, und zuletzt nach Sackatn, wo ihn sein Gönner, der Sultan Bello, wohlwollend empfing. Sein Ziel sollte Bornu sein, allein der Tod übereilte ihn den 13. April 1827. Ans seine Gesundheit trotzend, hatte er auf bloßer Erde übernachtet, was in dem dortigen Klima, wo kühle ja kalte Nächte auf glühende Tage folgen, höchst gefährlich ist. Die wissenschaftlichen Ergebnisse seiner Reise sollten indeß nicht verloren sein. Sein treuer sehr an- stelliger Diener Richard Lander, ein gelernter Buchdrucker, kam nach manchen Abentheuern und neuen Entdeckungen mit den Papieren seines Herrn glücklich zurück, und wurde alsbald in England unterstützt, um eine neue Reise und zwar zur weitern Erkundigung des Quorralaufs zu unternehmen. Im Januar 1830 fuhren die Brüder Richard und John Lander von London ab und nahmen ihren Weg, wie Clapperton, von Badagry zum Quorra und zwar nach der Stadt Katun ga, von wo sie bis B ussa gelangten und über Mungo Parks Tod genaue Nachricht erhielten. Am Quorra weiter auswärts zu ziehen, war zu bedenklich. Ihn abwärts zu fahren ward ihnen gleichfalls als gefährlich, nicht des Stroms, sondern der feindseligen Anwohner wegen, abgerathen. Sie ent- schlossen sich aber dennoch dazu, fuhren den mächtigen oft von Felsen eingezwäng- ten Strom herab, lernten die Stadt Fun da kennen, und kamen nach vielen Hindernissen, beraubt, sogar gefangen und wieder befreit, endlich über Benin nach der Küste und nach der Insel Fernando Po. Zu wichtig für die Handels- welt war das Resultat dieser Reise, weshalb 1833 zu näherer Erforschung des Deltas und seines Hauptarmes 2 Dampfschiffe hingesandt wurden, die ein großes Stück Wegs hinaus und selbst einen Nebenstrom, den Tschad da, befuhren und die Gewißheit mitbrachten, daß der Nun östlich des Caps Forinosa, der Haupt- arm des Quorra, und daß die Beschiffung leicht, aber auch das Klima in dem feucht heißen Niederlande des Stroms für Europäer mörderisch sei; Richard Lander, der die Expedition mitgemacht, ward selbst ein Opfer, er starb auf Fernando Po. — Eine zweite Expedition, die 11 Jahr später in 3 Dampfern abfuhr, hatte keinen größeren Erfolg; die Mannschaft erlitt so großen Verlust, daß die Engländer, sonst nicht gewohnt sich durch Hindernisse abschreckenzu lassen, einstweilen die Beschiffung des Niger aufgaben und sich wieder darauf beschränkten , zu neuen Landreisen zu ermuntern, die auch bald nachher von ihrem Landsmann Richardson und den Deutschen Overweg und Barth unter- nommen wurden. Was diese Männer — leider sind Richardson und Overweg schon unter den Todten — für die Erweiterung der Kenntniß von Sudan gethan,
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