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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 468

1855 - Mainz : Kunze
466 Europa. das besonders in Nordschottland wild und zerrissen, dein norwegischen ähnlich, erscheint. Neben den Gebirgsystemen finden wir Hoch- und Tiefebenen, Stufen- und Hügelländer. Auf der pyrenlischen Halbinsel zeichnen sich besonders die Hoch- flächen Alt- und Neucastiliens und die Tiefebene Andalusiens an: Guadalquivir aus. Am Nordfuße der Alpen hat das Land noch 2000' Seehöhe und stellt sich als bairische Hochebene dar, während im Süden (wo dicht am Absturz des Hochgebirgs nur 700'Seehöhe ist), die lombardische Tiefebene sich vorlegt. Zwischen den Alpen und siebenbürgischen Bergen streckt sich die Ebene Mittel-Ungarns aus, und au der untern Donau das wallachische Tiefland. — Von den Sevennen und westlichen Bergländern des Rheinstroms flacht sich san ftgehügel tes Land durch den größten Theil Frankreichs ab und streckt sich nur in Bretagne als niedrige Berg Platte ins Meer vor. Zur Nord- und Ostsee sinken die rheinischen und andern Bergländer Mitteldeutschlands und des obern Polens zur völligen Tiefebene. Die meisten französischen, noch mehr aber die holländisch-deutsch-dänischen Küsten sind also flach. Eben so liegt das südöstliche Schweden und östliche England flach am Meere hin, und heben sich beide erst gen Westen. Nirgend aber sind diese Flächen und jene Gebirg- länder von solcher Ausdehnung, daß sie, wie in Asien und Afrika, abgeschlossene Steppen und ungeheure Hochplatten bildeten, wodurch die freie Bethätigung der Geisteskräfte ihrer Bewohner gehemmt würde. Dagegen gewährt das östliche Europa einen durchaus verschiedenen An- blick. Das Flachland, das selbst an der mittleren Oder und Weichsel noch mäßig von Gebirg und Meer entfernt ist, breitet sich dort ins Ungeheure ans, über 21/, hundert Meilen in Breite und Länge; wo selbst die Ströme nicht von Bergen, sondern aus wenig hoch gelegenen Seen und umwaldeten Sümpfen kommen. Reizlose Ackerfelder und Wälder wechseln am Innern. Hie und da gibt es noch Urwälder, z. B. in der großen lithauischen Wilduiß von Bia low i cs, die fast nur von Bären, Elenns, Wölfen, Luchsen und Wildschweinen bewohnt wird. Fast 30 Meilen lang und breit überdeckt sie au 500 Qm.; man findet darin Fichten von 130, Birken von 100 Fuß Höhe, Eichen mit 600 und Linden mit 800 Jahrringen. — Den kalten Norden überlagert sibirischer Steppenboden oder Tundra; die Steppen des Südens nahe dem Pontns Euxiuus sind frischer begrast. Dies ganze flache Ostland könnte man, zum größten Theil wenigstens, europäisches Turan nennen, indem es wirklich nur die nordwestliche Fort- setzung des asiatischen ausmacht. Nicht zu übersehen ist dabei, daß auf etwas erhöhterer Lage, mit stachen Abdachungen, ein Gürtel von Seen das deutsch- lettisch-siuuische Küstenland der Ostsee in wachsender Entfernung einfaßt, so wie im Süden der tatarische, von Bog, Dnepr und Don durchbrochene, Step- pen gürtet sich vor den Küstenstrich des Pontns legt. G e b i r g s h ö h e n von m e h r a l s 3000 F n ß. Alpen — Montblanc 14700 Fuß. Nevada — Mulhacen 10980 F.
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