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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 502

1855 - Mainz : Kunze
.r» 500 Italien — vie Staaten. Das alte Rom. Gartenhügel (jetzt Monte Piueio), die unter Kaiser Marc Aurel eben sowohl mit Mauern umfaßt wurden, als auch die Vorstädte an der rechten Seite des Flusses, welche die transtiberinischeu Anhöhen Janiculus und Paticauus bedeckten und durch 6 Brücken (die vatikanische hieß die des Triumphs) mit der Hauptstadt zusammenhingen. Der Umfang Roms, das nun Zehnhügel- stadl heißen konnte, war dadurch außerordentlich, und die Bevölkerung inochte weit über eine Million betragen. I. Cäsar jagte einmal 150000 Leute fort, die sich nicht als Angehörige der Stadt answeisen konnten. Geschmückt war Rom mit einer Menge von Tempeln, C irkeu. Theatern u. Amphitheatern, T h e r m e u , A g u a d u c t e n , T r i u m p h p f o r t e n , B i l d s ä u l e n , C o l u m n e n , Portiken, Monumenten n. s. w. Ans Griechenland brachte man geraubte und gekaufte Kunstwerke, und aus Aegypten sogar mit unsäglicher Mühe ganze Obelisken herbei. Dem Kaiser Hadrian ward ein Grabmal am rechten Ufer erbaut, groß genug, um in neuerer Zeit als En gels bürg für eine Ci- radelle zu gelten. Jedoch muß mau sich die Stadt, wie sie zur Zeit der Repu- blik aussah, keineswegs herrlich gebaut denken. Sie trug das Gepräge alter planloser Entstehung und des Gegensatzes herrschender Familien mit zahllosem ärmeren Volk, so daß in engen schiefen Gassen neben den vielen öffentlichen Prachtgebänden und vornehmen Privatwohnnngen der elenden Hütten eine zu große Menge war. Erst als der Tyrann Nero sie in Brand steckte, und un- geheure Summen daran gewandt wurden, verschönerten sick> die Straßen, in denen freilich die alten freien Römer nicht mehr wandelten. Die Landschaft umher, worin der heilige Berg (monssacer) am nächsten, nur 2 Millien entfernt, jenseit des Anio sich erhob, war weit umher, selbst bis an die Küste und bis zu den Weideplätzen der pontin. Sümpfe, wohl angebaut. Ihre vielen Landhäuser (Villen) und Gärten gewährten reizenden Anblick, vor- züglich den Anio aufwärts, wo bei Tibur zwischen Bergen der Fluß 60' ab- stürzt und neben Tempeln die Villen des Mäcenas und seines Freundes Horaz lagen; aber auch südlich zwischen den über 2000' hohen Berggruppen, die den Albaner See umkränzen. Hier sah man unter andern Ciceros Lieblingsvilla südl. von Tusculum, und den reizenden Tempelhain der Diana hinter dem Städtchen Aricia. Alba erinnerte an den Ursprung Roms, und der kl. See Regillus, nördl. vom Algidusberg, an den letzten Kampf gegen Tarquinius 496 vor Christus, wodurch die jugendliche Republik erst völlige Unabhängigkeit erstritt. Mehr noch als in Latium war vas „glückliche Campanien" der Ort, wo der reiche republikanische Adel sich stattliche Güter erworben und mit Werken der Kunst und des Luxus ausgeschmückt hatte. Denn jenseit Anxur (Terraeina), wenn mau die Sümpfe zurück gelegt, wehte heilsamere Luft über die Weinhöhen von Cäcubum, unweit Fundi. Hinter den Flächen der Lirismündung erhoben sich die Massischen Hügel mit der köstlichen Faleruertraube, und begann die stets anlockende Küste, die bis zum Golf von Sa lern um hinzieht. Wer sie von N. her bereiste, kam zuerst in die li ter ni sch en Fluren, berühmt durch den Aufenthalt des großen oder älteren Scipio und seiner Tochter Cornelia. Südlich
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