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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 543

1855 - Mainz : Kunze
541 Deutscher Bund - Natur des Landes. Durchbruch der Flüsse bei Heidelberg und Miltenberg — 6) das große Rheinthal von Basel bis Bingen; Unterneckar und Untermain gehören dazu — 7) das mittel- und niederrheinische Bergland zwischen französ. Gränze und Rodlager- gebirg, der Rhein durchschneidet es von Bingen bis Bonn — 8) das Ober- wesergebiet zwischen dem Rodlager und Solling, Rhön und Suntal, bis zum Durchbruch bei Minden — 9) der Harz als Hauptgebirgland im Norden — 10) das sächsisch-thüringische Stufenland zwischen Erzgebirg und Unterharz — 11) Das Flachland im Norden, das au einer Linie beginnt, die von der Oder in Oberschlesieu, vor Riesen und Lansitzer-Gebirg vorbei, durch die Leipziger Ebene, um Harz und Suntal herum, dann südwestl. über den Niederrhein au die bel- gische Gränze zieht. *) Verschiedene Höhe der Länder, und klimatische Unterschiede. Das höchste Land liegt vor den Tyroler Alpen, das obere Donaugebiet, denn München und Ulm haben beinah 1600 (wie die Spitze des Melibocus an der Bergstraße), Augsburg 1460, Salzburg 1400, Regensburg 1100, Passau 900' Erhebung über dem Meerspiegel. Altbaiern also und ein Stück Schwabens zwi- schen Lech und Rauhalp bilden ein Hochland von nicht so mildem Klima, als das östreichische Donauthal von Passau nach Wien, auf welcher Strecke der Strom noch 400'Gefäll hat. — Im Obermain- und Neckar land hat Nürn- berg zwar 1080 und Tübingen 978', aber das Innere Frankens und Wirtem- *) In Real - und technischen Schulen, wo der Modellir-Unterricht nicht fehlt, können die Schüler versuchen, einzelne Theile Deutschlands reliefartigzu behandeln; das Ganze darzustellen ist nicht wohl thuulich, da die Höhen, sogar solche wie der Großglockner von 11800 Fuß, in zu kleinem Verhältniß zu der Ausdehnung Deutschlands von 120 Meilen erscheinen. Wollte man die Relief- tafel auch 16mal größer anlegen, als die bekannte Fluß- und Bergkarte von Stiel er, so käme doch ans die deutsche Meile nur % Zoll rheinisch, der Groß- glockner erhielte also eine Höhe von % Zoll, die Schneekoppe des Riesengebirgs aber kaum */l6 Zoll, so daß geringere Berge kaum zu bemerken wären. Man könnte zwar das Verhältniß der Berghöhen, mit Hintansetzung der Ausdehnung des Landes, allein berücksichtigen und ein Relief von einigen Fuß im Durchmesser anlegen, daß nur Höhen und Tiefen in gehöriges Verhältniß kämen, die Berge von 2000' z. B. etwa V2", also die von 5000' etwa 4/s und Alpen von 12000 an 3" hoch würden. Nur muß bei Betrachtung eines solchen Reliefs die Einbildungskraft zu Hülfe genommen werden, um die Landschaften dazwischen, sammt dem Lauf der Flüsse, sich soweit ausgedehnt zu denken, als das Verhältniß der modellirten Höhen erfordert; denn ein Relief der angegebenen Art, wo der l/2 Meile hohe Großglockner 3 Zoll hoch geformt ist, müßte eigent- lich 60 Fuß laug und breit sein. Einzelne Stücke Deutschlands lassen sich indessen im Allgemeinen nach rich- tigem Verhältniß der Höhen zur Ausdehnung des Landes formen, wie man denn in der Schweiz gar treffliche und sehenswerthe Reliefs besitzt, die nach den ge- nauesten und mühsamsten Messungen gefertigt sind, unter andern das große zu Genf aufgestellte vom Montblanc nebst Umgegend. General Pfy sfer zu Luzern war im vorigen Jahrhundert der erste, der sich darin auszeichnete.
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