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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 548

1855 - Mainz : Kunze
546 Deutscher Bund — Geschichte. ein eigner Staat zu sein. — 1073 Anfang des Kampfs zwischen deutschem Kai- serthum und der Hierarchie (Heinrich Iv. und Gregor). — 1268 ungestrafte Hin- richtung Konradins von Schwaben, als letzter Beweis, daß die deutsche Reichs- kraft sich aufgelöst und die Hierarchie gesiegt. — 1414 Concil zu Costuitz, Veranlassung des Hussitenkriegs. — 1519 Tod des Kaisers Max I. (zu dessen Zeit das Reichskammergericht nebst Eintheilung in 10 Kreise) und Beginn der Reforinatiou. — 1648 Ende des 30jährigen Kriegs. — 1740 Thronbesteigung Friedrichs kl. von Preußen; zugleich Beginn der neueren Literatur Deutschlands. — 1792 Anfang der Revolutiouskriege. — 1815 Einsetzung des Bundestags. — 1848 Erstes deutsches Parlament. — Der älteste Zustand unsrer Altvordern ist höchst beachtenswerth, vorzüglich die Art ihrer Landsgemeindcn und Gaugerichte, die Bräuche der Wehrhaftmachung und Edelgefolge, kurz Natur und Charakter des Volks, das dem großen Römer Tacitus Achtung einflößte. Sodann treten die Kämpfe zur Vertheidi- gung ihrer Selbständigkeit und zur Ueberwältiguug des stets gefährlichen römi- schen Kaiserthums hervor; wodurch eine Reihe neuer Staaten in den Provinzen desselben und zuletzt 887 auch ein völlig eignes deutsches Königreich ent- stand , das zwischen Nordsee und Alpen, Maas und Böhmerwald lag und das die ursprünglich deutschen Landstriche östlich der Saale den eingewanderten Wen- den erst wieder abgewinnen mußte. Städte sah man noch wenige, fast nur als Reste aus der Römerzeit an Rhein und Donau, und die Ackerkultnr war gering. Eine große Zahl von Nachkommen alter freier Deutschen hatte sich in Hörige verwandelt, und noch gab es keine Bürgerschaft als Mittelglied zwischen der Masse Unfreier und den Vasallen mit ihren Dienstlenten. Sehr- wichtig ist es, die Entwickelung des Lehn- oder Fendalsystems zu kennen, aber auch den Beginn und Fortgang des neuen B ür g erth n ms, das mit und in den Städten entstand. Herrliche Kaisergestalten ziehen dabei unsern Blick auf sich, wie Heinrich der Finkler, Otto der Große, Kon r ad der Salier und sein Sohn Heinrich Iii., unter denen die Macht des Reichs sowohl jenseit der Ostgränze auf wendischem Boden, als über Italien und Burgund sich aus- dehnte. Stillstand erblickt man in jenen Zeiten nirgend, weder iu den Waffen, noch in den Einrichtungen des Staats, noch in der geistigen Welt. Fortdauernde Veränderung und Entwickelung, fortdauerndes Streben nach Rechten. Das Ritterthum gestaltet sich in der Klasse der Lehnträger, Zünfte und Bürger recht hinter städtischen Mauern; und wie Grafen und Herzoge nach Erblich- keit der Würden, so ringt der Klerus uach größerer Macht, und im Klerus selbst hebt sich die monarchische Gewalt des Papstes empor, die zuletzt die weltliche Hoheit zu übersteigen sucht. Merkwürdiger noch und reichhaltiger, doch von schlimmen politischen Folgen, sind die nächsten 2 Jahrhunderte von 1073, wo Kaiser Heinrich Iv. mit seinen Fürsten in Streit geräth und zugleich Gregor Vii. den Stuhl Petri besteigt, bis 1273, wo Rudolf von Habsburg erwählt wird. Man kaun sie das Zeitalter der Hohenstaufen (Weiblinger) oder der Kreuzzüge, oder der Vollendung des hierarchischen Systems, oder Blüthezeit des Rit-
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