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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 596

1855 - Mainz : Kunze
594 Deutsch er Bund — Großh. Luxemburg. seine Nachkommen überging. Auf deutschem Boden verzweigte sich nnterdeß das Ottonische Haus in mehrere Linien, nämlich in Siegen, Dillen bürg, Ha- be mar, Diez, bis das Glück wollte, daß die Besitzungen durch Erlöschen von Linien sich wieder vereinten, und zwar unter dem Erbstatthalter Wil- helm V. von Nassan-Oranien-Diez. Dessen Sohn ist es, der 1815 König der Niederlande ward und seine alten nassanischen Besitzungen gegen das Groß» herzogthum Luxemburg vertauschte. Siehe Holland. b) Aus der Linie Walram war der zur deutschen Königswürde erwählte Graf Adolf, der gegen den Habsburger Albrecht 1298 Schlacht und Leben bei Göllheim verlor. Später erwarb die Walramsche Linie weit jenseit des Rheins die Grafschaft Saarbrück, zerfiel aber zum Nachtheil ihrer aufstrebenden Größe in verschiedne Linien, wie Idstein, Saar brück, Usingen, Weilburg, bis diese im vorigen und jetzigen Jahrhundert wieder zusammen schmolzen und seit 1816 nur die Weilburger übrig blieb, die jetzt daö gesammte in neuester Zeit durch verschiedene Nachbarlande erweiterte Herzogthum Nassau besitzt. Nur was links vom Rhein lag, war verloren gegangen. Jetziger Herzog seit 1839 Adolf Wilhelm. 32. Großherzogthmn Luxemburg mit 194000 Bew., nebst holländisch Limburg mit 210000 Bew. Limburg ist eben, Luxemburg aber gebirgig und rauh, denn es liegt auf den Ardennen. Ans der deutschen Geschichte ist bekannt, daß Graf Heinrich von Luxemburg (oder Lützelburg) 1308 zum Kaiser erwählt wurde, daß sein Sohn Johann die Krone Böhmen erheirathete und dessen Sohn Karl von Böhmen wiederum an die Spitze Deutschlands kam. Luxemburg ward nun als ein Neben- land betrachtet und von Kaiser Wenzel, Karls Sohn, an eine Nichte ver- pfändet. So kam es in andre Hände, fiel ans Haus Bonrgogne und nach Karls des Kühnen Tod 1477 mit den andern Niederlanden an Max von Oestreich, dann an Karl V. und an dessen Sohn Philipp Ii. von Spanien. Erst 1713 kam es wieder an Oestreich als Theil der spanisch-östreichischen Niederlande. Als man diese nebst Lüttich 1815 mit Holland zu einem Königreich der Niederlande vereinte, wurde Luxemburg als Ersatz für die Ottonisch-Nassani- schen Stammländer (Siegen, Dillenburg rc.) als Großherzogthum hinzugethan, jedoch für deutsches Bundesland erklärt. Bekanntlich verlor aber unlängst der König die südl. oder belgischen Länder, sammt der Westhälfte Luxemburgs, wofür er 1839 seine Provinz Limburg auch für ein deutsches Bundesland erklären mußte. Jetziger Großherzog ist König Wilhelm Hi. — Orte: ->) Im holländi- schen Antbeile Luxemburgs: die Bundesfestung Luxemburg mit 13000 E. und preußischer Garnison. Arlon und Echternach klein, kleiner noch Grevemachern, Bouillon mit einem Felsenschloß, u. a. — b) Im Limburgischen ist Roermonde der Hauptort; die Festung Mastricht an der Maas und die kleinere Feste Venloo gehören nicht zum deutschen Bundeslande, weshalb von der oben angegebenen Bewohnerzahl etwa 30000 abzurechnen sind.
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