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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 608

1855 - Mainz : Kunze
606 Großbritannien — Seine Macht. einer Men ge Jachten. Bombardierbooten, Wacht- und Stationsbooten re. zusammen mit 18000 Geschützen *). Zur Friedenszeit meistens abgetakelt in den Häfen, sind sie doch für den Krieg schnell auszurüsten. Der Admirale zählt man mehr als 30, der Viee- und Contre-Admirale weit über 100. — Die stehende Land- macht wird auf 150000 Mann geschätzt; außerdem ist die Miliz oder Landwehr zahlreich, und Indien hat noch, wie oben S. 392 näher erwähnt, sein eignes Heer. Zur napoleouischen Kriegszeit soll sich die gesammte Truppenmasse des brittischen Reichs auf mehr als V2 Mill. belaufen haben. Zur Bemannung der Kriegsflotte fehlt es nie an tüchtigen Seeleuten, die sich meistens auf der Handelsmarine, besonders bei der Küstenschiffahrt her- anbilden. Niemals hat irgend ein anderes Volk solche Thätigkeit zur See ent- wickelt , wie das Englische. Die Küstenschiffahrt (von 16 Mill. Tonnen für England, 9 Mill. für Schottland und Irland) beschäftigt allein 1 Mill. Menschen. Der Handel über Meer braucht 26000 Fahrzeuge, wozu noch 8000 kommen, die den Kolonien gehören. Der Inhalt jener 26000, worunter 1227 Dampfer, beträgt 3653000 Tonnen, ;i Tonne 2000 Pfund, und die Bemannung 190000 Köpfe. Durchschnittlich baut man des Jahrs au 1000 Schiffe im Werth von 15 Mill. Gulden. Handel und Gewerbthätigkeit sind beide kolossal. Der Britte be- zieht vom Auslande nicht blos, was er zur Befriedigung des eigenen Bedarfs braucht, sondern auch was er aus den englischen Häfen in andere Länder, sei es unverändert als Naturprodukt oder in seinen Fabrikstädten zu Waaren umge- wandelt weiter verführen kann. Hieran schließt sich noch die Ausbeute des eignen an Produkten so reichen brittischen Bodens selbst, die er im höchsten Maaße ver- arbeitet und verwerthet. So langen, um nur einiges anzuführen, jährlich 8 Mill. Ctr. Zucker, y2 Mill. Ctr. Thee und mehr als y2 Mill. Ctr. Kaffee an, wovon der vierte Theil des Zuckers, 2/s des Thees und V5 des Kaffees wie- der ausgeführt werden**). In Großbritannien und Irland gibt es an 50 Mill. Stück Schafe, dennoch bezieht man noch 800000 Ctr. Wolle aus der Fremde, und verkauft nach Abzug des eignen Bedarfs für 7 Mill. Pfund Sterling Woll- waaren ins Ausland. Die Ausfuhr der Leinwand hat den Werth von 3s/z Mill. und die des Flachsgarns 900000 Pfund Sterling, wogegen 2 Mill. Ctr. Flachs und Hans eingehen. Ungeheuer aber ist der jährl. Bedarf au Baumwolle, er beträgt mehr als 7 Mill. Ctr., es werden aber auch Baumwollwaaren im Werthe *) Der Dampf ändert die Art des Seekriegs. Eine geschlagene Flotte wird sich nicht mehr so leicht wie ehmals zurückziehen, und in einem blockirteu Hafen nicht mehr so lange vertheidigen können. Weder Winde noch Strömungen hindern eine Dampfflotte an der Verfolgung des Feindes, und Linienschiffe können mit Hülfe von Dampfern überall hingezogen werden. England sucht deshalb auch an Zahl von Kriegsdampfern alle andere Staaten zu überbieten. **) China verkauft jährlich etwa 715000 Ctr. Thee. Davon geht also die größte Quantität aus englische Schiffe. Die Amerikaner holen nur 80000, die Russen (und zwar zu Lande) 65000, die Holländer 28000, die Franzosen 20000 Ctr., und so abwärts.
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